PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Schwerwiegende Komplikationen nach primärer Hüftprothese oder Knieprothese können in einigen Fällen einen Prothesenwechsel bzw. eine operative Revision notwendig machen. Die Entscheidung für einen Prothesenwechsel an Hüfte oder Knie sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Moderne Implantate haben eine lange Lebensdauer und können vielen Patienten über Jahrzehnte ein schmerzfreies und aktives Leben ermöglichen. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Austausch der Prothese notwendig wird. Dieser Blog beleuchtet die wichtigsten Gründe für einen Prothesenwechsel, schildert die typischen Symptome, die auf eine notwendige Revision hinweisen, und beschreibt moderne Ansätze in der Behandlung.
Eine der häufigsten Ursachen für einen Prothesenwechsel ist die Lockerung des Implantats. Diese kann im Laufe der Zeit durch mechanische Belastungen entstehen oder, seltener, infolge einer Infektion. Eine gelockerte Prothese führt oft zu Schmerzen und einer verminderten Stabilität.
Symptome:
Behandlung:
Je nach Art der Lockerung ist ein teilweiser oder vollständiger Austausch der Prothese notwendig. Moderne Operationstechniken ermöglichen oft minimal-invasive Eingriffe, die eine schnelle Rehabilitation fördern.
Protheseninfektionen sind zwar selten, stellen jedoch eine ernsthafte Komplikation dar. Infektionen können in der direkten Nachsorgeperiode nach der Operation auftreten (akut) oder Jahre später (chronisch).
Die periprothetische Infektion gehört zu den schwerwiegendsten und gleichzeitig häufigsten Gründen für einen Prothesenwechsel. Hierbei handelt es sich um eine Infektion im Bereich des Implantats und der umliegenden Gewebestrukturen. Die Ursache ist häufig das Eindringen von Bakterien während oder nach der Operation, aber auch eine spätere hämatogene Streuung von Keimen aus anderen Körperregionen kann eine Infektion auslösen.
Zu den typischen Symptomen einer periprothetischen Infektion gehören:
Die Diagnose wird durch eine Kombination von klinischen Befunden, Laborwerten (CRP, Leukozyten) und bildgebenden Verfahren gestellt. Eine Gelenkpunktion mit mikrobiologischer Analyse ist meist der entscheidende Schritt zur Identifikation der Erreger.
Die Wahl zwischen einem einzeitigen und einem zweizeitigen Prothesenwechsel hängt von der Schwere der Infektion, dem Gesundheitszustand des Patienten und der Identifizierbarkeit des Keims ab.
Beim einzeitigen Wechsel wird das infizierte Implantat in einer einzigen Operation entfernt, die Infektion behandelt und sofort ein neues Implantat eingesetzt.
Vorteile des einzeitigen Wechsels:
Voraussetzungen für einen einzeitigen Wechsel:
Nach dem Einbau der neuen Prothese erfolgt häufig eine lokale Antibiotikatherapie über einen speziellen Antibiotika-Träger in der Gelenkumgebung.
Der zweizeitige Wechsel gilt als der „Goldstandard“ bei schweren periprothetischen Infektionen oder wenn die genaue Ursache nicht sicher festzustellen ist.
Ablauf des zweizeitigen Wechsels:
Vorteile des zweizeitigen Wechsels:
Nachteile:
Sowohl der einzeitige als auch der zweizeitige Wechsel zeigen bei sachgemäßer Durchführung und frühzeitigem Eingreifen gute Ergebnisse. Langfristig ist der zweizeitige Wechsel in Fällen schwerer Infektionen oft nachhaltiger, da er mehr Zeit für die vollständige Sanierung der Infektion lässt. Dennoch muss die Entscheidung immer individuell getroffen werden und berücksichtigt Faktoren wie die Krankheitsgeschichte des Patienten und die Verfügbarkeit von mikrobiologischen Diagnosen.
Die Behandlung der periprothetischen Infektion erfordert spezialisierte Expertise, präzise Diagnostik und ein gut abgestimmtes interdisziplinäres Team. Patienten profitieren von einer frühzeitigen Intervention und einer konsequent durchgeführten Therapie, unabhängig davon, ob ein einzeitiger oder zweizeitiger Wechsel durchgeführt wird.
Mit der Zeit kann es zu Abnutzungserscheinungen kommen, insbesondere an Prothesenkomponenten aus Polyethylen. Diese Verschleißpartikel können das umliegende Gewebe reizen und Knochenschäden verursachen.
Symptome:
Behandlung:
In der Regel reicht der Austausch der verschlissenen Prothesenkomponente aus. Moderne Materialien wie Keramik oder hochvernetztes Polyethylen minimieren jedoch die Wahrscheinlichkeit von Verschleiß.
Plötzliche, starke Schmerzen können auf eine Lockerung, einen Materialbruch oder eine Infektion hinweisen. In solchen Fällen sollte unverzüglich ein Orthopäde konsultiert werden.
Wenn alltägliche Bewegungen zunehmend eingeschränkt sind oder Instabilitätsgefühle auftreten, ist eine genauere Untersuchung erforderlich. Oft handelt es sich um einen schleichenden Prozess, der sich über Monate entwickelt.
Bei einem Prothesenwechsel stehen heute fortschrittliche Methoden zur Verfügung. Minimal-invasive Zugänge und die Nutzung patientenspezifischer Implantate verbessern die Erfolgsquote und reduzieren die Rehabilitationszeit.
Eine Revision mit Prothesenwechsel an Hüfte oder Knie ist eine anspruchsvolle, aber manchmal notwendige Operation, um Lebensqualität zurückzugewinnen. Dank moderner Technologien und innovativer Behandlungsmethoden sind die Erfolgsaussichten für eine langfristige Lösung heute besser denn je. Vertrauen Sie auf die Expertise eines erfahrenen Spezialisten und nutzen Sie frühzeitig die Möglichkeiten der modernen Orthopädie. Ihr Weg zurück zu mehr Lebensfreude beginnt mit einer fundierten Beratung!
Gerne können Sie einen Termin sowohl telefonisch, als auch online vereinbaren.
PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
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