PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Die Eigenbluttherapie, bekannt als ACP (Autologous Conditioned Plasma) oder PRP (Platelet-Rich Plasma), nutzt körpereigene Regenerationskräfte zur Linderung von Arthrose-bedingten Gelenkschmerzen, besonders am Knie. Diese Therapie gewinnt an Popularität, da sie bei Arthrose den entzündlichen Reiz senken und Schmerzen lindern kann, ohne Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente. Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen, Vorteile und Grenzen der ACP- und PRP-Behandlung.
In der ACP/PRP-Therapie wird eine kleine Menge Blut entnommen, aufbereitet und die plättchenreichen Anteile ins betroffene Gelenk injiziert. Die im Plasma konzentrierten Wachstumsfaktoren fördern die Heilung von Knorpel und Bindegewebe. Diese Methode wird besonders bei Arthrose im Knie und anderen großen Gelenken angewendet, wo die entzündungshemmenden und regenerativen Effekte besonders wirksam sind.
ACP und PRP zeigen besonders bei leichter bis mittelschwerer Arthrose im Kniegelenk eine gute Wirksamkeit. Studien und Erfahrungen belegen, dass die Therapie Schmerzen reduziert, die Beweglichkeit verbessert und entzündungsbedingte Schwellungen lindert. Dabei kann ACP als Alternative oder Ergänzung zu Kortison-Injektionen und Schmerzmitteln dienen, um entzündliche Reaktionen gezielt zu behandeln.
Ein Standardbehandlungsplan besteht in der Regel aus einer Serie von drei bis fünf Injektionen im Wochenabstand. Das Verfahren ist einfach und in einer Arztpraxis durchführbar. Nach der Blutentnahme wird das Plasma aufbereitet und injiziert. Nebenwirkungen sind selten, da nur körpereigenes Material verwendet wird, wodurch das Risiko für allergische Reaktionen minimiert wird.
Obwohl beide Behandlungsformen auf der gleichen Technologie basieren, variieren sie im Gehalt an Blutplättchen. ACP konzentriert die Thrombozyten weniger stark als PRP, was bei leichteren Gelenkschmerzen und Arthrosen eine schonende Alternative darstellt. Die Wahl zwischen beiden hängt vom individuellen Bedarf und der Schmerzintensität ab.
Die Wirkweise der ACP (Autologous Conditioned Plasma)-Therapie basiert auf der Nutzung körpereigener Blutbestandteile, die regenerative Prozesse anstoßen und die Heilung in arthritischen oder verletzten Gelenken unterstützen. Die ACP-Therapie funktioniert durch die folgenden Mechanismen:
Bei der ACP-Therapie wird das Patientenblut zentrifugiert, um die Blutplättchen und das Plasma von den roten Blutkörperchen zu trennen. Diese konzentrierten Blutplättchen enthalten eine hohe Anzahl an Wachstumsfaktoren (z.B. PDGF, VEGF und TGF-β), die in das betroffene Gelenk injiziert werden. Diese Wachstumsfaktoren fördern die Zellproliferation, was die Reparatur von Gewebe und die Bildung neuer Knorpelzellen anregt.
Wachstumsfaktoren in ACP tragen dazu bei, entzündliche Reaktionen zu modulieren. ACP kann die Freisetzung pro-inflammatorischer Zytokine (wie TNF-alpha und Interleukin-1) unterdrücken, die bei Arthrose zur Schmerz- und Entzündungsbildung beitragen. Die Reduktion dieser Entzündungsmediatoren sorgt für eine Schmerzlinderung und verlangsamt die arthritische Zerstörung von Knorpelgewebe.
Die im ACP enthaltenen Blutplättchen stimulieren die Kollagenproduktion im Knorpelgewebe. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil des Knorpels und trägt zur Festigkeit und Flexibilität des Gewebes bei. Durch die Förderung der Kollagensynthese wird das Knorpelgewebe stabiler und widerstandsfähiger gegen Belastungen.
Die Wachstumsfaktoren in ACP fördern die Aktivität von Knorpelzellen, was zur Erhaltung und Regeneration von geschädigtem Gewebe beiträgt. Dies ist insbesondere bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose wichtig, bei denen die Knorpelzellaktivität im Verlauf der Erkrankung abnimmt.
Durch die Kombination der oben genannten Effekte wird die Gewebereparatur insgesamt gefördert. Die erhöhte Zellproliferation, Kollagenproduktion und die entzündungshemmende Wirkung sorgen dafür, dass geschädigtes Gewebe sich schneller regeneriert. Dabei handelt es sich jedoch um einen unterstützenden Effekt; ACP kann Knorpelverlust nicht vollständig ausgleichen, aber es kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und Beschwerden lindern.
Diese Mechanismen machen ACP zu einer vielversprechenden Behandlungsmethode bei Arthrose im Kniegelenk und anderen großen Gelenken, speziell bei leicht bis mäßig fortgeschrittener Arthrose. Die Wirkweise ist dabei auf die Stimulation der natürlichen Heilungskräfte des Körpers angewiesen und ist daher besonders schonend und risikoarm.
Die PRP (Platelet-Rich Plasma)-Therapie nutzt die Eigenschaften von Thrombozyten (Blutplättchen) und Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut, um Heilungsprozesse zu unterstützen und Gelenkschmerzen, wie bei Arthrose, zu lindern. Die Wirkweise von PRP basiert auf mehreren wichtigen Mechanismen:
PRP ist eine besonders stark konzentrierte Mischung aus Blutplättchen, die mit einer hohen Anzahl an Wachstumsfaktoren angereichert ist. Diese Wachstumsfaktoren, wie z.B. PDGF (Platelet-Derived Growth Factor), EGF (Epidermal Growth Factor) und TGF-β (Transforming Growth Factor-Beta), fördern Zellproliferation und die Bildung neuer Gewebe. Sie stimulieren das Wachstum von Knorpelzellen und tragen zur Regeneration geschädigter Gelenkstrukturen bei, insbesondere bei degenerativen Veränderungen wie der Arthrose
PRP fördert die Produktion von Kollagen, einem wichtigen Bestandteil des Knorpelgewebes, der die Stabilität und Flexibilität des Gewebes unterstützt. Die erhöhte Kollagensynthese trägt dazu bei, dass der Knorpel widerstandsfähiger gegenüber Belastungen wird, was für die Stabilität und Funktion des Gelenks essenziell ist.
PRP hilft dabei, entzündliche Prozesse zu kontrollieren. Die Thrombozyten setzen antiinflammatorische Moleküle frei, die die Bildung von pro-inflammatorischen Zytokinen (wie IL-1 und TNF-alpha) unterdrücken. Diese entzündungshemmende Wirkung kann die Schmerzen bei Arthrose reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, was besonders für Patienten mit chronischen Entzündungen hilfreich ist.
Wachstumsfaktoren in PRP fördern die Zellmigration und Angiogenese (Bildung neuer Blutgefäße). Dies verbessert die Versorgung des Knorpels und der angrenzenden Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Besonders bei Gelenken wie dem Knie, das nur eine eingeschränkte Durchblutung hat, kann eine verbesserte Blutversorgung die Heilungsprozesse anregen und zu einer schnelleren Regeneration beitragen.
PRP enthält auch Bioaktivatoren, die Knorpelzellen dazu anregen, sich zu teilen und gesundes Knorpelgewebe zu produzieren. Da Arthrose oft mit einem Verlust an funktionsfähigem Knorpel einhergeht, kann diese Wirkung der PRP-Behandlung das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und zur Schmerzreduktion beitragen.
Bei einer Arthrose im Knie sorgt PRP dafür, dass das betroffene Gelenk stabiler und weniger anfällig für Mikrotraumata wird, die durch alltägliche Belastungen entstehen. Es schützt somit vor weiteren Schäden und schafft ein Umfeld, das die langfristige Funktionalität des Gelenks unterstützt.
Die PRP-Therapie ist eine minimalinvasive Behandlungsform, die vor allem für Patienten mit leichten bis mittelschweren Arthrose-Symptomen gut geeignet ist. Sie hat eine hohe Sicherheit, da nur körpereigene Stoffe verwendet werden, und ist daher risikoarm in Bezug auf allergische Reaktionen und Infektionen.
Die ACP-/PRP-Therapie ist kein Wundermittel und eignet sich nicht für jeden Patienten. Bei schweren Knorpelschäden oder fortgeschrittener Arthrose sind die Erfolge begrenzt, da die Behandlung das Gewebe nicht vollständig regenerieren kann. Patienten sollten realistische Erwartungen haben und die Eigenbluttherapie als Teil eines umfassenden Behandlungsplans betrachten.
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PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
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