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Nur 90 Grad Beugung nach Hüft-TEP: Ist das wirklich notwendig?

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

90-Grad-Regel nach Hüft-TEP ist überholt

Die Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) ist ein gängiger chirurgischer Eingriff, der Patienten mit schwerwiegenden Hüftgelenksproblemen eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität bieten kann. Nach der Operation gibt es jedoch zahlreiche Empfehlungen und Einschränkungen, die Patienten befolgen sollen, um eine erfolgreiche Genesung sicherzustellen. Eine dieser Empfehlungen ist die sogenannte 90-Grad-Regel, die besagt, dass Patienten ihr Hüftgelenk nicht über einen Winkel von 90 Grad hinaus beugen sollten. Doch ist diese Regel heute wirklich noch notwendig? In diesem Blogbeitrag werden wir diese Frage ausführlich untersuchen und dabei auf medizinische Hintergründe, postoperative Richtlinien und die neuen Entwicklungen in der Hüftendoprothetik eingehen.


Warum die 90-Grad-Regel nach Hüft-TEP?

Die 90-Grad-Regel nach einer Hüft-TEP-Operation ist eine präventive Maßnahme, die darauf abzielt, das Risiko einer Luxation des neuen Hüftgelenks zu minimieren. Eine Luxation tritt auf, wenn der Hüftkopf aus der Gelenkpfanne springt, was extrem schmerzhaft ist und eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. Noch immer raten Orthopäden und Chirurgen zur Einhaltung dieser Regel insbesondere in den ersten Monaten nach der Operation, da das Gewebe um das neue Gelenk noch vermeintlich heilt und stabilisiert werden soll.


Reduzierung des Risikos von Luxationen nach Hüft-TEP

Die Hüftgelenksluxation ist eine ernsthafte Komplikation, die bei Patienten mit einer Hüft-TEP auftreten kann. Diese tritt auf, wenn der Hüftkopf aus der Gelenkpfanne herausrutscht, was extrem schmerzhaft ist und in vielen Fällen eine erneute Operation erforderlich macht. Die Einhaltung der 90-Grad-Regel reduziert dieses Risiko erheblich, da sie verhindert, dass das Gelenk in eine Position gebracht wird, die eine Luxation begünstigen könnte.


Postoperative Phase und Rehabilitation

Nach einer Hüft-TEP ist die postoperative Phase entscheidend für den Erfolg der Operation. In den ersten Tagen und Wochen nach dem Eingriff ist es wichtig, bestimmte Belastungen zu vermeiden, die das neue Gelenk überbelasten oder destabilisieren könnten. Aus der Vergangenheit heraus gehört auch die Empfehlung der Vermeidung von übermäßigen Beugungen des Hüftgelenks weiterhin zu einer häufig formulierten Einschränkung. Die 90-Grad-Regel soll dabei helfen, schädliche Bewegungen zu verhindern und eine sichere Heilung zu gewährleisten.


Frühphase nach der Hüft-TEP

In der unmittelbaren postoperativen Phase konzentrieren sich die Rehabilitationsmaßnahmen häufig auf die Schmerzbewältigung, die Verhinderung von Thrombosen und die Wiederherstellung der Mobilität. Darüber hinaus erhalten Patienten häufig spezifische Anweisungen zu Bewegungsabläufen, die sie vermeiden sollten, einschließlich des Beugens des Hüftgelenks über 90 Grad hinaus. Auch viele Physiotherapeuten arbeiten noch mit dieser Regel, um sicherzustellen, dass es zu keiner Luxation kommt.


Postoperative Richtlinien in der Vergangenheit

  1. Bewegungseinschränkungen: Vermeiden Sie das Beugen der Hüfte über 90 Grad hinaus, das Überkreuzen der Beine und das Drehen des Beines nach innen oder außen.
  2. Schlafposition: Schlafen Sie auf dem Rücken mit einem Kissen zwischen den Beinen, um eine korrekte Ausrichtung der Hüfte zu gewährleisten.
  3. Sitzgewohnheiten: Verwenden Sie hohe Stühle und vermeiden Sie niedrige Sitzmöbel, die eine tiefe Beugung der Hüfte erfordern könnten.


Techniken für den Alltag in der Vergangenheit

Neben den gezielten Übungen gibt es auch verschiedene Techniken und Hilfsmittel, die Patienten im Alltag helfen können, die 90-Grad-Regel einzuhalten. Dazu gehören:

  • Ergonomische Sitzmöbel: Stühle und Sessel mit höherer Sitzfläche helfen, das Hüftgelenk nicht zu stark zu beugen.
  • Greifhilfen: Geräte, die es ermöglichen, Gegenstände vom Boden aufzuheben, ohne sich zu bücken.
  • Anziehhilfen: Spezielle Hilfsmittel, die das Anziehen von Socken und Schuhen erleichtern, ohne die Hüfte zu beugen.


Fortschritte der letzten Jahre machen die 90-Grad-Regel häufig überflüssig!


Mit den Fortschritten in der Hüftendoprothetik der letzten 10 Jahre haben sich die Bedingungen jedoch merklich geändert. Insbesondere die Nutzung von Kurzschaftprothesen und von minimal-invasiven Zugängen (ALMIS und AMIS) können Patientinnen und Patienten nach Hüft-TEP heute deutlich sicherer und in vielen Fällen ohne deutliche Einschränkungen in die Rehabilitations-Phase starten.

Einige neuere Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass eine individuell angepasste Rehabilitation, die nicht strikt an die 90-Grad-Grenze gebunden ist, ebenfalls zu erfolgreichen Ergebnissen führen kann. Diese Sichtweise basiert auf der Annahme, dass moderne Operationsmethoden und verbesserte Prothesentechnologien eine größere Bewegungsfreiheit ermöglichen.


Kritische Stimmen zur Notwendigkeit der Regel

Einige Fachleute und Patienten argumentieren, dass die 90-Grad-Regel möglicherweise übervorsichtig ist und nicht in allen Fällen erforderlich. Sie schlagen vor, dass die Rehabilitation stärker individualisiert werden sollte, um den Bedürfnissen und Fähigkeiten jedes einzelnen Patienten gerecht zu werden.

  • Prof. Kutzner, ENDOPROTHETICUM: "Während die 90-Grad-Regel für viele Patienten nützlich ist, sollten wir auch flexible Ansätze in Betracht ziehen, die den Fortschritten in der Prothetik und den individuellen Heilungsverläufen Rechnung tragen."
  • Patientin: "Ich habe die 90-Grad-Regel nicht so streng befolgt, konnte sehr schnell nahezu alle Bewegungen schmerzfrei durchführen und hatte trotzdem eine erfolgreiche Genesung. Mein Physiotherapeut hat mir geholfen, einen auf mich abgestimmten Rehabilitationsplan zu erstellen."


Wissenschaftliche Studien und Forschungsergebnisse

Es gibt einige Studien, die die Notwendigkeit der 90-Grad-Regel hinterfragen. Diese Untersuchungen zeigen, dass Patienten mit moderneren Prothesen und Operationsmethoden möglicherweise weniger strenge Bewegungseinschränkungen benötigen.


Auswirkungen der Wahl von Kurzschaftprothesen auf die 90-Grad-Regel


Mit dem Fortschritt in der Endoprothetik sind Kurzschaftprothesen zu einer beliebten Wahl geworden, insbesondere bei jüngeren und aktiveren Patienten. Diese Prothesen unterscheiden sich von den herkömmlichen Langschaftprothesen durch ihr Design und die Art und Weise, wie sie im Oberschenkelknochen verankert werden. Es stellt sich die Frage, wie sich die Verwendung von Kurzschaftprothesen auf die postoperative Rehabilitationsphase, insbesondere auf die 90-Grad-Regel, auswirkt.


Was sind Kurzschaftprothesen?

Kurzschaftprothesen sind Hüftimplantate, die einen kürzeren Schaft haben, der in den Oberschenkelknochen eingeführt wird. Diese Prothesen sind weniger invasiv und erfordern eine geringere Knochenentfernung als herkömmliche Langschaftprothesen. Sie sind so konzipiert, dass sie die natürliche Anatomie und Biomechanik des Hüftgelenks besser nachahmen.

Vorteile von Kurzschaftprothesen:

  1. Erhalt von Knochenmasse: Weniger Knochenentfernung bedeutet, dass mehr Knochenmasse erhalten bleibt, was besonders vorteilhaft für zukünftige Revisionen ist.
  2. Schnellere Erholung: Patienten berichten oft von einer schnelleren Genesung und weniger postoperativen Schmerzen.
  3. Bessere Beweglichkeit: Die natürliche Biomechanik der Hüfte wird besser erhalten, was zu einer besseren Bewegungsfreiheit führt.


Auswirkungen auf die 90-Grad-Regel

Die Wahl einer Kurzschaftprothese kann verschiedene Auswirkungen auf die Einhaltung und Notwendigkeit der 90-Grad-Regel haben. Diese Auswirkungen können sowohl positiv als auch negativ sein und hängen stark von der individuellen Situation des Patienten sowie den Empfehlungen des behandelnden Arztes ab.


Potenzielle Vorteile:
  1. Geringeres Luxationsrisiko: Einige Studien deuten darauf hin, dass Kurzschaftprothesen ein geringeres Luxationsrisiko haben, da sie die natürliche Anatomie besser erhalten und stabiler sind. Dies könnte bedeuten, dass die strikte Einhaltung der 90-Grad-Regel möglicherweise weniger kritisch ist.
  2. Schnellere Rehabilitation: Aufgrund der weniger invasiven Natur der Operation und der schnelleren Genesung können Patienten möglicherweise früher mit der Wiederaufnahme normaler Aktivitäten beginnen, was eine schrittweise Lockerung der 90-Grad-Regel ermöglicht.


Herausforderungen und Überlegungen:
  1. Individuelle Anpassung: Obwohl Kurzschaftprothesen potenziell eine größere Bewegungsfreiheit bieten, ist es dennoch wichtig, dass die Rehabilitation individuell angepasst wird. Nicht jeder Patient kann oder sollte die 90-Grad-Regel sofort lockern.
  2. Langzeitstabilität: Die langfristige Stabilität und Funktionalität der Prothese müssen berücksichtigt werden. Auch wenn die Kurzschaftprothese Vorteile bietet, sollte die 90-Grad-Regel in den ersten postoperativen Monaten streng eingehalten werden, um eine sichere Heilung zu gewährleisten.


Studien und Expertenmeinungen

Einige wissenschaftliche Studien und Expertenmeinungen stützen die Annahme, dass Kurzschaftprothesen die Rehabilitation erleichtern können und möglicherweise eine weniger strenge Einhaltung der 90-Grad-Regel erfordern.

  • Studie zur Luxationsrate: Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Arthroplasty, zeigte, dass Patienten mit Kurzschaftprothesen eine niedrigere Luxationsrate aufwiesen im Vergleich zu denen mit herkömmlichen Langschaftprothesen. Dies deutet darauf hin, dass die biomechanischen Vorteile der Kurzschaftprothese zu einer stabileren Hüfte beitragen.
  • Expertenmeinung: Prof. Kutzner erklärt: "Kurzschaftprothesen bieten erhebliche Vorteile in Bezug auf die Erhaltung der Knochenstruktur und die postoperativen Ergebnisse. Die Bedeutung der 90-Grad-Regel in den ersten Wochen nach der Operation, um eine sichere Heilung zu gewährleisten, hat deutlich abgenommen. Jede Lockerung der Regel sollte jedoch unter enger ärztlicher Betreuung und Kommunikation erfolgen."


Fazit und Empfehlungen

Die Verwendung von Kurzschaftprothesen kann die postoperative Rehabilitation nach einer Hüft-TEP-Operation erleichtern und eine Lockerung der 90-Grad-Regel ermöglichen. Es ist jedoch entscheidend, dass diese Anpassungen individuell vorgenommen werden, basierend auf den spezifischen Heilungsverläufen und unter Anleitung des behandelnden Arztes und Physiotherapeuten.


Empfehlungen für Patienten mit Kurzschaftprothesen
  1. Individuelle Beratung einholen: Sprechen Sie mit Ihrem Orthopäden und Physiotherapeuten über die spezifischen Vorteile und Risiken, die Ihre Kurzschaftprothese mit sich bringt.
  2. Schrittweise Lockerung: Wenn Ihre Heilung gut verläuft und Ihr Arzt zustimmt, können Sie möglicherweise die 90-Grad-Regel schon früh schrittweise lockern. Dies sollte jedoch immer unter ärztlicher Überwachung und basierend auf Ihrem individuellen Fortschritt erfolgen.
  3. Langfristige Nachsorge: Regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrem Orthopäden sind wichtig, um die Stabilität der Prothese zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.


Auswirkungen der Wahl von minimal-invasiven Zugängen auf die 90-Grad-Regel


In der Hüftendoprothetik hat sich die minimal-invasive Chirurgie (MIS) als beliebte Alternative zu herkömmlichen Operationsmethoden etabliert. Diese Technik zielt darauf ab, den Zugang zur Hüfte zu verkleinern, die Muskel- und Gewebeschädigung zu minimieren und eine schnellere Erholung zu ermöglichen. Die Wahl eines minimal-invasiven Zugangs hat signifikante Auswirkungen auf die postoperative Rehabilitation und die Notwendigkeit der 90-Grad-Regel.


Was sind minimal-invasive Zugänge (ALMIS und AMIS)?

Minimal-invasive Zugänge zur Hüftgelenksersatzoperation beinhalten kleinere Schnitte und weniger Traumata an den umgebenden Muskeln und Weichteilen im Vergleich zu traditionellen Verfahren. Zu den bekanntesten minimal-invasiven Zugängen gehören der anteriore (AMIS), und der anterolaterale (ALMIS).

Vorteile von minimal-invasiven Zugängen:
  1. Kleinere Schnitte: Reduzierung der Schnittgröße auf 8-10 cm, im Vergleich zu 15-20 cm bei herkömmlichen Verfahren.
  2. Weniger Muskeltrauma: Schonung der Muskulatur durch den Verzicht auf Durchtrennungen oder großflächiges Auseinanderziehen der Muskeln.
  3. Schnellere Genesung: Patienten berichten von weniger Schmerzen und einer schnelleren Wiederaufnahme der normalen Aktivitäten.


Auswirkungen auf die 90-Grad-Regel

Die Wahl eines minimal-invasiven Zugangs kann verschiedene positive Auswirkungen auf die postoperative Phase und die Einhaltung der 90-Grad-Regel haben. Diese Techniken können in vielen Fällen die Notwendigkeit einer strikten Einhaltung der Regel reduzieren, da sie das Risiko einer Luxation und anderer Komplikationen minimieren.

Potenzielle Vorteile:
  1. Geringeres Risiko für Luxationen: Aufgrund der schonenden Operationsmethode und der Erhaltung der Muskulatur ist das Hüftgelenk möglicherweise stabiler, was das Luxationsrisiko verringern kann.
  2. Schnellere Mobilisierung: Patienten können schneller mobilisiert werden, was eine frühere Rückkehr zu normalen Bewegungen ermöglichen kann, einschließlich einer potenziellen Lockerung der 90-Grad-Regel.
Herausforderungen und Überlegungen:
  1. Individuelle Variabilität: Trotz der Vorteile können die Heilungsverläufe individuell unterschiedlich sein, und es kann im Einzelfall wichtig sein, die 90-Grad-Regel während der ersten Wochen nach der Operation einzuhalten.
  2. Schrittweise Anpassung: Auch bei minimal-invasiven Zugängen sollten Anpassungen der 90-Grad-Regel im Zweifel schrittweise und unter professioneller Anleitung erfolgen.


Studien

Mehrere Studien haben die Vorteile minimal-invasiver Zugänge untersucht und bestätigen, dass diese Techniken die postoperative Rehabilitation erleichtern können.

  • Studie zur postoperativen Erholung: Eine Studie im Journal of Bone and Joint Surgery fand heraus, dass Patienten, die mit einem minimal-invasiven anterioren Zugang operiert wurden, eine schnellere Genesung und weniger postoperative Schmerzen erlebten. Dies führte zu einer schnelleren Wiederaufnahme der normalen Aktivitäten.
  • Expertenmeinung: Prof. Kutzner erklärt: "Minimal-invasive Zugänge bieten erhebliche Vorteile in Bezug auf die Genesung. Die 90-Grad-Regel in den ersten Wochen nach der Operation muss daher in vielen Fällen heute nicht mehr zwingend eingehalten werden. Eine  Lockerung der Regel sollte aber entsprechend individuell kommuniziert werden."


Fazit und Empfehlungen

Minimal-invasive Zugänge zur Hüftendoprothetik bieten viele Vorteile, darunter eine schnellere Erholung und ein geringeres Risiko für Luxationen. Diese Vorteile können dazu beitragen, die Notwendigkeit der strikten Einhaltung der 90-Grad-Regel zu reduzieren, insbesondere nach den ersten Wochen der Rehabilitation. Es ist jedoch entscheidend, dass jede Anpassung der Regel unter ärztlicher Aufsicht erfolgt, um eine sichere und erfolgreiche Heilung zu gewährleisten.

Empfehlungen für Patienten mit minimal-invasiven Zugängen:
  1. Konsultieren Sie Ihren Arzt: Besprechen Sie die spezifischen Vorteile und möglichen Risiken des minimal-invasiven Zugangs mit Ihrem Chirurgen.
  2. Schrittweise Lockerung: Arbeiten Sie eng mit Ihrem Physiotherapeuten zusammen, um die Bewegungsfreiheit schrittweise zu erhöhen, während Sie sicherstellen, dass das Gelenk stabil bleibt.
  3. Regelmäßige Kontrolltermine: Besuchen Sie regelmäßig Ihren Arzt, um den Heilungsverlauf zu überwachen und Anpassungen der Rehabilitationsmaßnahmen vorzunehmen.


Fazit: Ist die 90-Grad-Regel wirklich notwendig?

Die Frage, ob die 90-Grad-Regel nach einer Hüft-TEP wirklich notwendig ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der individuellen Heilung, der Art der eingesetzten Prothese und den Empfehlungen des behandelnden Arztes. Wichtig ist, dass Patienten die Richtlinien ihrer Ärzte und Physiotherapeuten genau befolgen und bei Unsicherheiten immer professionellen Rat einholen. Die strikte Kommunikation der 90 Grad Regel ist jedoch heute überholt und sollte individuell erfolgen.


Fazit

Die 90-Grad-Regel nach einer Hüft-TEP-Operation spielte in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Prävention von Luxationen und der Unterstützung einer sicheren Heilung. Während diese Regel für viele Patienten eine wertvolle Richtlinie darstellt, gibt es auch Argumente, die für eine individuellere Herangehensweise an die Rehabilitation sprechen. Letztendlich sollten Patienten eng mit ihren Ärzten und Physiotherapeuten zusammenarbeiten, um den besten Rehabilitationsplan für ihre spezifischen Bedürfnisse zu entwickeln.


Empfehlungen für Patienten

  1. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes: Ihre individuellen Empfehlungen basieren auf Ihrer spezifischen Situation und sollten daher Priorität haben.
  2. Arbeiten Sie mit einem Physiotherapeuten zusammen: Ein erfahrener Physiotherapeut kann Ihnen helfen, geeignete Übungen und Techniken zu erlernen, ohne stur auf die 90 Grad Regel zu verweisen.
  3. Hilfsmittel: In vielen Fällen sind Hilfsmittel (Ergonomische Sitzmöbel, Greifhilfen und andere Hilfsmittel) nach Hüft-TEP heute nicht mehr notwendig. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Operateur.
  4. Bleiben Sie aktiv und geduldig: Regelmäßige Bewegung und Übungen sind wichtig für Ihre Genesung, aber es ist ebenso wichtig, geduldig zu sein und Ihrem Körper die Zeit zu geben, die er benötigt, um zu heilen.

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