PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Der Meniskus dient als Stoßdämpfer und Stabilitätsgeber im Knie, weshalb seine Integrität für die Funktionalität des Gelenks essenziell ist. Ein Meniskusriss (Meniskusläsion) im Knie zählt zu den häufigsten Verletzungen des Kniegelenks – doch nicht jeder Riss ist gleich. Der entscheidende Unterschied liegt darin, ob der Riss durch ein plötzliches Trauma entstanden ist oder ob er durch jahrelangen Verschleiß, oft im Rahmen einer beginnenden Arthrose, degenerativ auftritt. Diese Unterscheidung ist nicht nur für die Diagnose wichtig, sondern vor allem für die Wahl der richtigen Behandlung.
Ein akuter, traumatischer Meniskusriss bei einem jungen Sportler muss ganz anders behandelt werden als ein verschleißbedingter Riss bei einem älteren Menschen.
In diesem umfassenden Beitrag werden die Unterschiede zwischen traumatischen und degenerativen Meniskusverletzungen detailliert beleuchtet. Dabei werden Entstehungsmechanismen, betroffene Personengruppen, Symptomatiken sowie entsprechende Therapieoptionen erörtert. Zudem wird diskutiert, warum bei verschleißbedingten Meniskusläsionen, beispielsweise durch Arthrose, eine Arthroskopie häufig nicht zielführend ist und welche Alternativen, wie die Schlittenprothese, zur Verfügung stehen. Abschließend werden die negativen Folgen einer Meniskus-Teilresektion, die häufig im Rahmen einer Arthroskopie durchgeführt wird, thematisiert.
Der Meniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheibe im Kniegelenk. Es gibt zwei Menisken pro Knie:
Die Hauptaufgaben des Meniskus:
Ein Meniskusriss stört diese Funktionen erheblich – und je nach Ursache kann das unterschiedliche Folgen haben.
Ein traumatischer Meniskusriss entsteht meist durch eine plötzliche, abrupte Bewegung des Knies – häufig bei Sportarten wie Fußball, Skifahren oder Tennis. Klassische Bewegungen, die zu einem Riss führen, sind:
🔹 Typische Symptome eines traumatischen Meniskusrisses:
Betroffen sind meist junge, aktive Menschen und Sportler.
👉 Diagnose: Zur Abklärung eines Meniskusrisses wird eine klinische Untersuchung (z. B. McMurray-Test) gemacht. Zur sicheren Diagnose ist ein MRT (Magnetresonanztomographie) der Goldstandard.
Ein degenerativer Meniskusriss entsteht durch schleichenden Verschleiß. Das Gewebe wird über Jahre spröde und reißt schließlich oft schon bei alltäglichen Bewegungen.
🔹 Wer ist betroffen?
🔹 Typische Symptome eines degenerativen Meniskusrisses:
👉 Diagnose: Auch hier ist das MRT das Mittel der Wahl, um den Riss und begleitende Knorpelschäden sichtbar zu machen.
Eine präzise Diagnostik ist entscheidend, um zwischen einem traumatischen und einem degenerativen Meniskusriss zu unterscheiden. Dabei kommen mehrere Untersuchungsmethoden zum Einsatz:
Der Arzt befragt den Patienten detailliert zu:
👉 Wichtig:
Der Arzt überprüft das Kniegelenk auf:
Zudem kommen gezielte Meniskustests zum Einsatz:
Der Arzt dreht das Unterschenkel bei gebeugtem Knie nach innen und außen. Ein Schmerz oder hörbares "Klicken" spricht für einen Meniskusriss.
Der Patient liegt auf dem Bauch, das Knie ist im rechten Winkel gebeugt. Der Arzt drückt das Schienbein nach unten und dreht es. Schmerzen deuten auf eine Meniskusverletzung hin.
Durch aktive und passive Innen- und Außendrehung des Unterschenkels überprüft der Arzt, ob Schmerzen an der Gelenkspalte auftreten.
👉
Hinweis:
Bei degenerativen Rissen sind die Tests oft weniger eindeutig. Hier sind Bildgebungen besonders wichtig.
Obwohl Röntgenbilder keine Meniskusverletzungen selbst darstellen, helfen sie dabei, Begleitveränderungen zu erkennen, z. B.:
👉 Wichtig: Bei Verdacht auf eine rein traumatische Meniskusverletzung ohne Arthrose ist das Röntgenbild meist unauffällig.
Das MRT gilt als Goldstandard zur Diagnose von Meniskusrissen. Es zeigt detailliert:
👉 Unterschiede im MRT-Bild:
Ultraschall eignet sich zur schnellen Einschätzung eines Gelenkergusses oder gröberer Meniskusveränderungen. Er ist jedoch nicht so präzise wie ein MRT.
Die Therapie richtet sich nach Art des Risses, Alter des Patienten, Begleitverletzungen und dem Aktivitätsniveau.
Besonders bei kleinen, stabilen traumatischen Meniskusrissen und degenerativen Meniskusläsionen ist eine konservative Behandlung oft die erste Wahl.
👉 Konservative Maßnahmen im Überblick:
👉 Wann konservative Therapie sinnvoll ist:
Je nach Art und Lage des Meniskusrisses kommen unterschiedliche Verfahren infrage:
Bei frischen, traumatischen Rissen in der gut durchbluteten Außenzone des Meniskus kann dieser genäht werden.
Vorteile:
Nachteile:
👉 Geeignet für:
Bei Rissen in der nicht durchbluteten Zone (weiße Zone) oder stark zerstörtem Gewebe wird der kaputte Teil entfernt und der Meniskus geglättet.
Vorteile:
Nachteile:
👉 Geeignet für:
Bei kompletter Meniskusentfernung (z. B. nach vorheriger Resektion) und anhaltenden Beschwerden kann ein Spender-Meniskus transplantiert werden.
👉 Wird nur selten gemacht, v. a. bei jungen Patienten ohne Arthrose.
Bei degenerativen Meniskusrissen mit bestehender Arthrose bringt eine Arthroskopie oft keinen langfristigen Erfolg — hier kann eine Schlittenprothese sinnvoll sein.
Sie ersetzt nur den verschlissenen Teil des Gelenks (meist das innere Kniekompartiment) und erhält die gesunden Anteile.
👉 Vorteile:
👉 Geeignet für:
Eine Schlittenprothese ersetzt nur den geschädigten Teil des Kniegelenks – meist den inneren Bereich. Vorteile:
Viele denken: "Wenn der kaputte Teil weg ist, sind die Schmerzen auch weg." Leider führt die Teilresektion oft zu Instabilität, da der Meniskus als Stabilisator fehlt.
🔹 Folgen:
🔹 Meniskusnaht:
🔹 Teilentfernung (Resektion):
🔹 Schlittenprothese:
Ein Meniskusriss ist nicht gleich ein Meniskusriss. Während ein traumatischer Riss oft gut arthroskopisch versorgt werden kann, ist bei degenerativen Rissen Zurückhaltung bei der OP geboten. Gerade bei fortgeschrittener Arthrose kann eine Schlittenprothese die bessere Wahl sein, um die Beweglichkeit und Lebensqualität wiederherzustellen.
Für Patientinnen und Patienten mit deutlicher Arthrose oder fortgeschrittenem Knorpelverschleiß ist eine Schlittenprothese die funktionellere und nachhaltigere Lösung, da sie den Teil des Kniegelenks ersetzt, der geschädigt ist – ohne das gesamte Gelenk zu opfern.
👉 Sie haben Knieprobleme und wissen nicht, welche Behandlung die beste ist?
Lassen Sie sich von einem erfahrenen Kniespezialisten beraten!
Gerne können Sie einen Termin sowohl telefonisch, als auch online vereinbaren.
PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
AN DER FAHRT 15
55124 MAINZ
TEL: 06131-8900163
FAX: 06131-9012307
E-MAIL:
INFO@endoprotheticum.de
www.KURZSCHAFTPROTHESEN.de
www.PROF-KUTZNER.de
Alle Rechte vorbehalten |
Prof. Dr. med. K.P. Kutzner
PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK