PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Kitesurfen – ein Sport, der Freiheit, Wind und Wasser vereint. Doch was, wenn das eigene Hüftgelenk nicht mehr mitmacht? Eine Hüftprothese (Hüft-TEP) klingt im ersten Moment nach dem Ende solcher sportlichen Abenteuer. Doch moderne Medizintechnik und fortschrittliche Implantate ermöglichen heute bereits einigen Menschen, trotz künstlichem Hüftgelenk, wieder auf das Board zu steigen. In diesem Beitrag erfährst du, wie Kitesurfen mit Hüftprothese möglich ist, welche Risiken bestehen und warum eine Kurzschaftprothese hier ein Vorteil sein kann.
Dank medizinischer Fortschritte und langlebiger Materialien sind künstliche Hüftgelenke heute robuster und belastbarer als jemals zuvor. Besonders Kurzschaftprothesen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie das Knochengerüst schonen und eine schnellere Mobilisierung ermöglichen. Das ist besonders für Sportler – und solche, die es wieder werden wollen – ein echter Gewinn.
Eine Hüftprothese ersetzt das natürliche Hüftgelenk, wenn es durch Arthrose, Verletzungen oder andere Erkrankungen stark geschädigt ist. Das künstliche Gelenk besteht meist aus Metall, Keramik und Polyethylen und imitiert die Beweglichkeit des natürlichen Hüftgelenks.
Typische Ursachen, die eine Hüftprothese notwendig machen:
Es gibt verschiedene Prothesentypen, darunter:
Kitesurfen entstand in den 1990er-Jahren und entwickelte sich rasant weiter. Heute ist es ein beliebter Extremsport, der Windkraft und Wellengang nutzt, um über das Wasser zu gleiten – und spektakuläre Sprünge zu vollführen.
Kitesurfen trainiert Kraft, Koordination und Gleichgewichtssinn. Es stärkt den Rumpf, die Beine und verbessert das Herz-Kreislauf-System. Doch der Sport fordert auch den Bewegungsapparat – insbesondere die Hüfte.
Kitesurfen birgt Verletzungsrisiken wie Stürze, Verdrehungen oder harte Landungen. Für Menschen mit Hüftprothese gilt es, die Belastungen im Auge zu behalten.
Viele Menschen glauben, dass mit einer Hüftprothese Sportarten wie Kitesurfen tabu sind. Doch das stimmt längst nicht mehr. Immer mehr Erfahrungsberichte zeigen: Wer motiviert ist und eine gute Reha durchläuft und zusätzlich bereits ein erfahrener Kiter ist, kann den Kite wieder steigen lassen. Entscheidend ist die Wahl der richtigen Prothese, ein gezieltes Training und das Bewusstsein für mögliche Risiken.
Orthopäden raten zur individuellen Abwägung. Faktoren wie die Stabilität der Prothese, Muskelkraft und Beweglichkeit spielen eine Rolle. Eine sorgfältige Rehabilitation ist unerlässlich. Patienten sollten bereits sehr erfahren sein auf dem Kiteboard.
Immer mehr Patienten berichten heute von positiven Erfahrungen. Moderne Prothesen bieten oft genug Stabilität und Bewegungsfreiheit, um das Board wieder sicher unter die Füße zu bekommen.
Die Kurzschaftprothese ist kürzer und schonender für den Knochen. Sie erhält mehr Knochensubstanz und bietet oft eine bessere Bewegungsfreiheit – ideal für sportlich aktive Menschen.
Kurzschaftprothesen bieten im Vergleich zu herkömmlichen Prothesen einige entscheidende Vorteile:
Studien zeigen, dass Kurzschaftprothesen bei aktiven Patienten gute Langzeitergebnisse liefern. Die Lockerungsrate ist niedrig und die Revisionsoperation einfacher. Spezifische Studien hinsichtlich des Kitesurfens liegen jedoch nicht vor.
Beim Foil-Kitesurfen gleitet das Board auf einem Hydrofoil, das unter Wasser wie ein Flügel funktioniert. Das minimiert den Widerstand und die Erschütterung.
Foil-Kitesurfen erzeugt sanftere Bewegungen. Landungen und Wellenschläge fallen deutlich weicher aus, was die Hüftprothese schont.
Einige Kitesurfer mit Hüftprothese berichten, dass sie mit dem Foil sanfter und kontrollierter surfen können. Gerade nach Hüftoperationen bietet das eine interessante Alternative.
Physiotherapie und Muskelaufbau sind essenziell. Besonders Rumpf- und Beinkraft sowie Balance sollten trainiert werden.
Ein erfahrener Physiotherapeut begleitet die Rehabilitation, passt die Übungen an und achtet auf die richtige Belastungssteuerung.
Ein wesentliches Risiko beim Kitesurfen mit Hüftprothese ist die sogenannte periprothetische Fraktur – ein Bruch des Knochens direkt an der Prothesenverankerung. Vor allem Stürze mit hoher Aufprallenergie, etwa bei missglückten Landungen nach Sprüngen, können solche Brüche verursachen.
👉 Kurzschaftprothesen senken dieses Risiko deutlich, da sie den Knochen weniger beanspruchen.
Ein weiteres Risiko ist die Luxation – das Ausrenken des künstlichen Hüftgelenks. Besonders Drehbewegungen und abrupte Richtungswechsel können zur Luxation führen.
👉 Tipp: Moderne Hüftprothesen mit größerem Kopf und Kurzschaftdesign senken das Luxationsrisiko erheblich.
Kitesurfen bleibt eine anspruchsvolle Sportart – auch mit Prothese. Weitere Gefahren sind:
Windsurfen ist ebenfalls ein dynamischer Sport, der Balance, Kraft und Flexibilität erfordert. Für Personen mit einer Hüftprothese stellt sich auch hier die Frage, ob und wie sie diesen Sport weiterhin ausüben können. Erneut, dank moderner medizinischer Fortschritte und individueller Rehabilitation ist es vielen möglich, wieder aufs Board zu steigen. Allerdings sollten ebenfalls einige Aspekte beachtet werden:
Individuelle Beratung: Eine enge Absprache mit Orthopäden und Physiotherapeuten hilft, den Wiedereinstieg optimal zu gestalten.
Ein beeindruckendes prominentes Beispiel liefert die Windsurf-Legende Björn Dunkerbeck. Der 42-fache Weltmeister unterzog sich im März 2024 einer Hüftoperation und kehrte bemerkenswert schnell auf das Wasser zurück. Bereits acht Wochen nach dem Eingriff stand er wieder auf dem Board und erreichte bei der Lüderitz Speed Challenge in Namibia Geschwindigkeiten von bis zu 87 km/h. Dunkerbecks Erfahrung zeigt, dass mit einer positiven Einstellung, konsequenter Rehabilitation und dem richtigen medizinischen Team auch nach einer Hüftoperation sportliche Höchstleistungen möglich sind.
Sein Beispiel motiviert viele, den Sport trotz gesundheitlicher Herausforderungen nicht aufzugeben und individuell angepasste Wege zu finden, um weiterhin aktiv zu bleiben.
Surfen mit Hüftprothese ist keine Illusion – es ist grundsätzlich machbar, aber nicht ohne Risiko! Mit der richtigen Prothese, sorgfältiger Vorbereitung und angepasster Technik können viele Kitesurfer ihre Leidenschaft wieder ausleben, zumindest mit angepasster Intensität. Gerade die Kurzschaftprothese bietet sportlich aktiven Patienten Vorteile. Wer sanfter einsteigen möchte, findet im Foil-Kitesurfen eine interessante Alternative. Wichtig ist, individuell zu prüfen, was möglich ist – denn kein künstliches Gelenk gleicht dem anderen.
Gerne können Sie einen Termin sowohl telefonisch, als auch online vereinbaren.
PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
AN DER FAHRT 15
55124 MAINZ
TEL: 06131-8900163
FAX: 06131-9012307
E-MAIL:
INFO@endoprotheticum.de
www.KURZSCHAFTPROTHESEN.de
www.PROF-KUTZNER.de
Alle Rechte vorbehalten |
Prof. Dr. med. K.P. Kutzner
PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK