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Sekundäre Coxarthrose (Hüftarthrose) bei Hüftdysplasie

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Wie entwickelt sich die Hüftarthrose (Coxarthrose) aus einer Hüftdysplasie?

Die Hüftdysplasie ist eine häufige angeborene Fehlbildung des Hüftgelenks, die unbehandelt zu erheblichen Problemen und schließlich zu einer sekundären Coxarthrose (Hüftarthrose) führen kann. Dieser Artikel erklärt die Ursachen, Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten für Hüftdysplasie. Erfahren Sie, warum frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend sind und wie moderne medizinische Ansätze die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können. Außerdem behandelt er die sekundäre Coxarthrose im Detail, deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.


Was ist Hüftdysplasie?

Hüftdysplasie bezeichnet eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, bei der die Hüftpfanne nicht tief genug ist, um den Hüftkopf vollständig zu umfassen. Diese Fehlstellung führt zu einer instabilen Verbindung zwischen Hüftpfanne und Hüftkopf, was zu einer ungleichmäßigen Belastung des Gelenks und langfristig zu Schäden führen kann. Hüftdysplasie tritt häufig bei Neugeborenen auf und ist bei Mädchen häufiger als bei Jungen.


Anatomie des Hüftgelenks

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das aus dem Hüftkopf und der Hüftpfanne besteht. Der Hüftkopf ist der kugelförmige obere Teil des Oberschenkelknochens, der in die Hüftpfanne des Beckenknochens passt. Diese Konstruktion ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit und Stabilität des Gelenks. Bei Hüftdysplasie ist die Hüftpfanne oft zu flach, um den Hüftkopf sicher zu halten, was zu Instabilität und einer erhöhten Abnutzung des Gelenkknorpels führt.


Ursachen der Hüftdysplasie

Die genauen Ursachen der Hüftdysplasie sind nicht vollständig geklärt, aber verschiedene Faktoren tragen zu ihrem Auftreten bei:

Genetische Faktoren

Eine familiäre Häufung deutet darauf hin, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Wenn ein Elternteil oder Geschwisterkind von Hüftdysplasie betroffen ist, steigt das Risiko für das Kind, ebenfalls daran zu erkranken.

Geburtsposition

Babys in Beckenendlage (Steißlage) haben ein höheres Risiko für Hüftdysplasie. Diese Position kann den Druck auf die Hüften des Fötus erhöhen und zu einer Fehlstellung führen.

Geschlecht

Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Dies könnte auf hormonelle Unterschiede zurückzuführen sein, die das Bindegewebe beeinflussen.

Umweltfaktoren

Eine beengte Position im Mutterleib oder ein Mangel an Fruchtwasser kann das Risiko erhöhen. Auch das Einwickeln von Säuglingen mit ausgestreckten Beinen kann die Entwicklung einer Hüftdysplasie fördern.


Symptome der Hüftdysplasie

Die Symptome der Hüftdysplasie können variieren und sind oft abhängig vom Alter des Patienten:

Bei Neugeborenen und Säuglingen

  • Asymmetrische Hautfalten: Ungleichmäßige Hautfalten an den Oberschenkeln können auf eine Hüftdysplasie hinweisen.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Schwierigkeiten beim Spreizen der Beine oder eingeschränkte Beweglichkeit in den Hüftgelenken.
  • Klicken oder Knacken: Ein hörbares „Klicken“ oder „Knacken“ beim Bewegen der Hüften kann ein Zeichen für Instabilität sein.

Bei älteren Kindern

  • Hinken: Ein auffälliges Hinken kann darauf hinweisen, dass eine Hüftdysplasie vorliegt.
  • Beinlängendifferenz: Unterschiede in der Länge der Beine können auf eine ungleichmäßige Belastung des Hüftgelenks hinweisen.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Schwierigkeiten beim Beugen oder Drehen der Hüfte.

Bei Erwachsenen

  • Schmerzen: Schmerzen in der Leiste oder im Hüftbereich, insbesondere nach körperlicher Aktivität.
  • Steifheit: Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks.
  • Arthritis: Anzeichen von frühzeitiger Arthritis im Hüftgelenk.


Diagnose der Hüftdysplasie

Die Diagnose der Hüftdysplasie erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

Klinische Untersuchung

Der Arzt prüft die Beweglichkeit und Stabilität des Hüftgelenks, oft mit speziellen Tests wie dem Ortolani- und dem Barlow-Test. Diese Tests helfen dabei, Instabilitäten oder Fehlstellungen des Hüftgelenks zu erkennen.

Ultraschall

Bei Neugeborenen und Säuglingen ist der Ultraschall das bevorzugte Diagnosemittel, da es eine detaillierte Darstellung des Gelenks ermöglicht. Der Ultraschall ist besonders hilfreich, um die Tiefe der Hüftpfanne und die Position des Hüftkopfes zu beurteilen.

Röntgen

Bei älteren Kindern und Erwachsenen wird häufig eine Röntgenaufnahme verwendet, um die genaue Form und Position der Hüftknochen zu beurteilen. Röntgenbilder können auch Anzeichen von Arthritis oder anderen Gelenkveränderungen zeigen.


Behandlungsmöglichkeiten der Hüftdysplasie

Die Behandlung der Hüftdysplasie richtet sich nach dem Alter des Patienten und dem Schweregrad der Fehlbildung:

Konservative Behandlung

  1. Pavlik-Bandage: Bei Säuglingen wird häufig eine Pavlik-Bandage verwendet, die die Hüften in einer optimalen Position hält und das normale Wachstum fördert. Diese Bandage ist eine weiche, flexible Schiene, die die Beine des Babys in einer „Froschstellung“ hält, was die korrekte Ausrichtung der Hüften unterstützt.
  2. Spreizhosen und Schienen: Diese Hilfsmittel halten die Hüften in einer stabilen Position und ermöglichen die richtige Entwicklung des Gelenks. Sie sind besonders nützlich für ältere Säuglinge und Kleinkinder.

Chirurgische Behandlung

  1. Osteotomie: Dieser Eingriff korrigiert die Ausrichtung der Hüftknochen, um eine bessere Passform zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne zu erreichen. Bei einer Osteotomie wird der Knochen durchtrennt und in eine bessere Position gebracht, um die Belastung des Gelenks zu optimieren.
  2. Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP): In schweren Fällen oder bei älteren Patienten kann der Ersatz des Hüftgelenks durch eine Prothese notwendig sein. Eine Hüft-TEP kann die Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern, indem sie das beschädigte Gelenk durch ein künstliches ersetzt.


Prävention und Früherkennung

Früherkennung ist entscheidend, um die besten Behandlungsergebnisse zu erzielen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Neugeborenen und Säuglingen können helfen, Hüftdysplasie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eltern sollten auf Anzeichen wie asymmetrische Hautfalten, eingeschränkte Beweglichkeit und auffällige Geräusche beim Bewegen der Hüften achten und bei Verdacht einen Kinderarzt aufsuchen.


Lebensstil und Selbsthilfe

Patienten mit Hüftdysplasie können durch bestimmte Lebensstiländerungen und Selbsthilfemaßnahmen ihre Lebensqualität verbessern:

Gewichtskontrolle

Ein gesundes Körpergewicht kann die Belastung des Hüftgelenks reduzieren und das Risiko von Arthrose verringern. Übergewicht erhöht den Druck auf die Gelenke, was zu einem schnelleren Verschleiß führen kann.

Physiotherapie

Gezielte Übungen können die Muskulatur stärken, die Gelenkbeweglichkeit verbessern und die Schmerzen lindern. Physiotherapie kann auch helfen, die Körperhaltung und die Bewegungsabläufe zu verbessern.

Ergonomische Anpassungen

Die Anpassung des Arbeitsplatzes und der häuslichen Umgebung kann dazu beitragen, die Belastung der Hüften zu reduzieren. Ergonomische Stühle, richtig eingestellte Schreibtische und bequeme Betten können einen großen Unterschied machen.

Schmerzlinderung

Medikamente wie Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können helfen, akute Beschwerden zu lindern. Auch Wärme- oder Kälteanwendungen können zur Schmerzlinderung beitragen.


Forschung und Zukunftsaussichten

Die Forschung zur Hüftdysplasie und ihren Behandlungsmöglichkeiten schreitet stetig voran. Neue Diagnosemethoden, verbesserte chirurgische Techniken und innovative Therapieansätze tragen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Entwicklung neuer Materialien und Prothesen sowie der Einsatz von Robotik und Computerassistenz in der Chirurgie bieten vielversprechende Möglichkeiten für die Zukunft.

Genetische Forschung

Genetische Studien helfen dabei, die Ursachen der Hüftdysplasie besser zu verstehen und potenzielle Risikofaktoren zu identifizieren. Dies könnte in Zukunft zu präventiven Maßnahmen und gezielten Behandlungen führen.

Regenerative Medizin

Die regenerative Medizin erforscht Möglichkeiten, geschädigten Knorpel und andere Gewebe im Hüftgelenk zu reparieren oder zu regenerieren. Stammzellentherapien und andere innovative Ansätze könnten die Behandlungsmöglichkeiten erheblich erweitern.


Fazit

Die Hüftdysplasie ist eine angeborene Fehlbildung des Hüftgelenks, die unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Eine der häufigsten Folgen ist die sekundäre Coxarthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den ungleichmäßigen Verschleiß des Gelenkknorpels entsteht. Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Hüftdysplasie und sekundärer Coxarthrose ist daher von großer Bedeutung.


Der Folgende Abschnitt gibt einen Überblick über die sekundäre Coxarthrose (Hüftarthrose), ihrer Symptome, der Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten.


Ursachen der sekundären Coxarthrose bei Hüftdysplasie

Die sekundäre Coxarthrose entwickelt sich als Folge der ungleichmäßigen Belastung und Abnutzung des Hüftgelenks. Bei Hüftdysplasie ist die Gelenkfläche ungleichmäßig verteilt, was zu einem erhöhten Druck auf bestimmte Bereiche des Gelenkknorpels führt. Über die Jahre hinweg kann dieser übermäßige Druck den Knorpel schädigen und zu Entzündungen, Schmerzen und letztendlich zum Abbau des Knorpels führen. Diese degenerativen Veränderungen kennzeichnen die sekundäre Coxarthrose.


Mechanismen der Entstehung einer sekundären Coxarthrose durch Hüftdysplasie

Einführung

Hüftdysplasie, eine angeborene Fehlbildung des Hüftgelenks, kann unbehandelt zu einer sekundären Coxarthrose führen. Diese Form der Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den Verschleiß und die Zerstörung des Knorpels im Hüftgelenk gekennzeichnet ist. Im Folgenden werden die Mechanismen erläutert, durch die Hüftdysplasie zur Entwicklung einer sekundären Coxarthrose führen kann.


Anatomische Grundlagen der Hüftdysplasie

Bei Hüftdysplasie ist die Hüftpfanne (Acetabulum) zu flach oder fehlgebildet, sodass der Hüftkopf des Oberschenkelknochens (Femur) nicht ausreichend stabilisiert wird. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Belastung und erhöhten Abnutzung der Gelenkflächen. Die unzureichende Abdeckung des Hüftkopfes durch die Hüftpfanne kann folgende Probleme verursachen:

  1. Instabilität des Hüftgelenks: Der Hüftkopf kann leicht aus der Hüftpfanne herausrutschen (Subluxation) oder vollständig ausgerenkt sein (Luxation).
  2. Ungleichmäßige Druckverteilung: Der Druck auf den Hüftkopf wird ungleichmäßig verteilt, was zu übermäßiger Belastung bestimmter Bereiche des Gelenks führt.


Mechanismen der Knorpelabnutzung

Die instabile und ungleichmäßig belastete Hüftpfanne führt zu mehreren biomechanischen Veränderungen, die die Entstehung einer sekundären Coxarthrose begünstigen:

  1. Erhöhte mechanische Belastung: Die ungleichmäßige Verteilung der Last auf den Hüftkopf führt zu erhöhtem Druck auf spezifische Bereiche des Gelenkknorpels. Dieser erhöhte Druck kann Mikrorisse und Schäden am Knorpel verursachen, die sich im Laufe der Zeit verschlimmern.
  2. Abrieb des Gelenkknorpels: Durch die ständige Instabilität und Reibung zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne wird der schützende Gelenkknorpel abgerieben, was zu Schmerzen und Entzündungen führt.
  3. Veränderungen der Gelenkflüssigkeit: Durch die mechanische Belastung und die entzündlichen Prozesse verändert sich die Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit, was die Schmierung und Ernährung des Knorpels beeinträchtigt.


Entzündliche Prozesse

Die mechanischen Schäden am Gelenkknorpel führen zu einer entzündlichen Reaktion im Hüftgelenk. Diese Entzündungen tragen weiter zur Schädigung des Knorpels bei und verstärken den degenerativen Prozess:

  1. Freisetzung von Entzündungsmediatoren: Bei Schäden am Gelenkknorpel werden Entzündungsmediatoren wie Zytokine und Enzyme freigesetzt, die den Abbau des Knorpels beschleunigen.
  2. Synovitis: Die Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovialmembran) führt zu einer Schwellung und erhöhten Produktion von Gelenkflüssigkeit, was zusätzliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.


Knochenveränderungen

Im Verlauf der Hüftdysplasie und der daraus resultierenden Coxarthrose treten Veränderungen an den Knochen des Hüftgelenks auf:

  1. Osteophytenbildung: Durch die anhaltende mechanische Belastung bilden sich knöcherne Auswüchse (Osteophyten) an den Rändern des Gelenks. Diese Osteophyten können die Beweglichkeit weiter einschränken und Schmerzen verursachen.
  2. Subchondrale Sklerose: Die Knochen unter dem beschädigten Knorpel werden dichter (subchondrale Sklerose) und weniger stoßdämpfend, was zu einer weiteren Verschlechterung des Gelenks beiträgt.


Klinische Symptome der sekundären Coxarthrose

Die oben beschriebenen Mechanismen führen zu den typischen Symptomen der sekundären Coxarthrose:

  1. Schmerzen: Anfänglich treten die Schmerzen bei Belastung auf, später auch in Ruhe. Typischerweise sind die Schmerzen in der Leiste, im Oberschenkel oder im Gesäß lokalisiert.
  2. Steifheit: Die Beweglichkeit des Hüftgelenks ist eingeschränkt, insbesondere nach Ruhephasen (Morgensteifigkeit).
  3. Bewegungseinschränkungen: Die Patienten haben Schwierigkeiten, alltägliche Bewegungen wie das Bücken, Treppensteigen oder Anziehen der Schuhe auszuführen.


Diagnose der sekundären Coxarthrose bei Hüftdysplasie

Die Diagnose basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und bildgebenden Verfahren:

  1. Klinische Untersuchung: Der Arzt prüft die Beweglichkeit und Stabilität des Hüftgelenks und sucht nach Anzeichen von Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen.
  2. Röntgen: Röntgenaufnahmen zeigen Veränderungen der Gelenkspaltweite, Osteophyten und subchondrale Sklerose, die auf eine fortgeschrittene Coxarthrose hinweisen.
  3. MRT: Ein MRT kann detaillierte Bilder der Weichteile und des Knorpels liefern und hilft, das Ausmaß der Knorpelschäden und Entzündungen zu beurteilen.


Behandlung der sekundären Coxarthrose bei Hüftdysplasie

Die Behandlung zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Gelenkfunktion zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:

Konservative Maßnahmen

  1. Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit.
  2. Schmerzmedikation: Einsatz von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten zur Linderung der Symptome.
  3. Gewichtsmanagement: Gewichtsreduktion zur Entlastung des Hüftgelenks.

Chirurgische Maßnahmen

  1. Osteotomie: Korrekturoperationen zur Verbesserung der Gelenkmechanik und Reduktion der Belastung auf das Gelenk.
  2. Hüftgelenksersatz: In fortgeschrittenen Fällen kann ein vollständiger Hüftgelenksersatz notwendig sein, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Fazit

Die Hüftdysplasie führt durch eine Kombination aus mechanischen, entzündlichen und knöchernen Veränderungen zur Entwicklung einer sekundären Coxarthrose. Eine frühzeitige Diagnose und adäquate Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.


Symptome der sekundären Coxarthrose

Die Symptome der sekundären Coxarthrose bei Hüftdysplasie können variieren, umfassen jedoch häufig:

  • Schmerzen: Initial treten Schmerzen häufig nach körperlicher Belastung auf, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Patienten berichten oft über Steifheit im Hüftgelenk, insbesondere nach längerem Sitzen oder Liegen.
  • Gelenkgeräusche: Knirschende oder knackende Geräusche im Hüftgelenk können auf eine Knorpelschädigung hinweisen.
  • Gelenkdeformität: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu sichtbaren Veränderungen und Fehlstellungen des Hüftgelenks kommen.

Diagnose

Die Diagnose der sekundären Coxarthrose bei Hüftdysplasie erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Klinische Untersuchung: Der Arzt überprüft die Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit des Hüftgelenks.
  • Röntgenaufnahmen: Diese zeigen die Form und Tiefe der Hüftpfanne sowie eventuelle Veränderungen des Hüftkopfes.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Diese Methode bietet detaillierte Bilder des Knorpels und der Weichteile und hilft, das Ausmaß der Schädigung zu beurteilen.


Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der sekundären Coxarthrose bei Hüftdysplasie zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Funktion des Hüftgelenks zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Je nach Schweregrad der Symptome und dem Ausmaß der Gelenkschädigung kommen unterschiedliche Therapieansätze zum Einsatz:

Konservative Behandlung

  1. Physiotherapie: Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit können helfen, die Belastung des Hüftgelenks zu reduzieren.
  2. Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (NSAR) können akute Beschwerden lindern.
  3. Hilfsmittel: Orthopädische Einlagen oder Gehhilfen können die Belastung des Hüftgelenks verringern.

Operative Behandlung

  1. Arthroskopie: In frühen Stadien der Coxarthrose kann eine minimalinvasive Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden, um beschädigtes Gewebe zu entfernen und die Gelenkfunktion zu verbessern.
  2. Osteotomie: Bei dieser Operation wird der Hüftknochen neu ausgerichtet, um die Lastverteilung im Gelenk zu optimieren und die Abnutzung zu reduzieren.
  3. Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP): In fortgeschrittenen Stadien der Coxarthrose kann der Ersatz des Hüftgelenks durch ein künstliches Gelenk notwendig werden.


Prävention und Früherkennung

Früherkennung und Behandlung der Hüftdysplasie sind entscheidend, um die Entwicklung einer sekundären Coxarthrose zu verhindern. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Säuglingen und Kleinkindern sowie die rechtzeitige Behandlung einer diagnostizierten Hüftdysplasie können das Risiko von Komplikationen erheblich reduzieren. Eltern sollten auf Anzeichen einer Hüftdysplasie, wie asymmetrische Hautfalten oder eingeschränkte Beweglichkeit der Hüften, achten und bei Verdacht einen Kinderarzt aufsuchen.


Fazit

Die sekundäre Coxarthrose (Hüftarthrose) bei Hüftdysplasie ist eine häufige Komplikation, die durch ungleichmäßige Belastung und Abnutzung des Hüftgelenks entsteht. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Hüftdysplasie sind entscheidend, um das Risiko einer sekundären Coxarthrose zu minimieren. Durch eine Kombination aus konservativen und operativen Behandlungsansätzen können Schmerzen gelindert und die Funktion des Hüftgelenks verbessert werden. Patienten sollten sich regelmäßig untersuchen lassen und bei ersten Anzeichen einer Hüftdysplasie oder Coxarthrose ärztlichen Rat einholen, um langfristige Schäden zu vermeiden.

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