PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Die zementfreie Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP) hat sich als eine der häufigsten Optionen zur Behandlung fortgeschrittener Hüftarthrose und anderer degenerativer Hüfterkrankungen etabliert. Ihr Hauptvorteil besteht darin, dass der Prothesenschaft nicht mit Zement fixiert wird, sondern direkt in den Knochen einwächst. Dieses Einwachsen erfolgt in zwei Phasen: der Primärstabilität und der Sekundärstabilität. Ein erfolgreiches Einwachsen und die damit verbundene Langzeithaltbarkeit der Prothese hängen von mehreren Faktoren ab, die wir in diesem Artikel detailliert erläutern.
Die Primärstabilität beschreibt die anfängliche mechanische Fixierung des zementfreien Prothesenschaftes unmittelbar nach der Operation. Sie wird durch die exakte Passform des Schaftes im Oberschenkelknochen erreicht und ist entscheidend für die initiale Verankerung der Prothese im Knochen.
Die Sekundärstabilität entwickelt sich in den Wochen und Monaten nach der Operation, wenn der Knochen in die Oberfläche der Prothese hineinwächst und eine dauerhafte, biologische Verankerung erreicht wird. Diese Phase ist entscheidend für die Langzeithaltbarkeit der Prothese.
Ein nicht erfolgreiches Einwachsen der zementfreien Prothese kann schwerwiegende Folgen haben, wie Lockerung, Instabilität oder die Notwendigkeit einer Revision. Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen:
Die richtige Nachbehandlung ist entscheidend, um die optimale Funktion der zementfreien Hüft-TEP zu gewährleisten und das Risiko eines gestörten Einwachsens zu minimieren. Hier sind einige der wesentlichen Aspekte:
Nach einer zementfreien Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP) ist die Nachbehandlung entscheidend, um das erfolgreiche Einwachsen der Prothese zu unterstützen und langfristige Komplikationen zu vermeiden. In den ersten sechs Wochen nach der Operation sollte der Fokus nicht auf intensiven Übungen, sondern auf der Förderung der Knochen- und Wundheilung liegen. Dabei gibt es klare Empfehlungen, welche Belastungen und Übungen vermieden werden sollten, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
In den ersten sechs Wochen nach der Operation sollten Übungen, die einen Einbeinstand erfordern, vermieden werden. Diese Art der Übung führt zu einer ungleichmäßigen Belastung des operierten Beins und kann potenziell die primäre Fixierung der Prothese destabilisieren.
Gründe dafür:
Stattdessen sollten Patienten auf Übungen setzen, die beide Beine gleichzeitig beanspruchen und das operierte Bein nur teilweise belasten.
Instabile Trainingsgeräte, wie Wackelplatten, die oft in der Physiotherapie zur Förderung der Balance und Stabilität verwendet werden, sollten in den ersten sechs Wochen strikt vermieden werden. Diese Geräte können zwar langfristig hilfreich sein, aber in der Anfangsphase nach einer Hüft-TEP besteht ein hohes Risiko, dass sie zu unkontrollierten Bewegungen führen und die Integration der Prothese stören.
Risiken bei Wackelplatten:
Stoßbelastungen, wie sie beim Springen, Laufen oder intensiven Krafttraining auftreten, sollten in der frühen postoperativen Phase ebenfalls vermieden werden. Stoßbelastungen üben einen erheblichen Druck auf das frisch operierte Hüftgelenk aus und können das Einwachsen der Prothese behindern.
Beispiele für Stoßbelastungen:
Stattdessen sollte auf sanfte Bewegungen und Gehübungen mit einer schrittweisen Steigerung der Belastung geachtet werden.
Maximalkraftübungen, also Übungen, die darauf abzielen, die Muskulatur bis an ihre Grenze zu belasten, sind in den ersten sechs Wochen nach der Hüftoperation nicht sinnvoll. In dieser Phase geht es nicht darum, die Kraft möglichst schnell wiederherzustellen, sondern darum, die Knochenheilung und Wundheilung zu unterstützen.
Gründe gegen Maximalkraftübungen:
Ebenso sind Stabilitätsübungen von untergeordneter Bedeutung, da die Stabilität der Hüfte in den ersten Wochen vorrangig durch die knöcherne Einheilung der Prothese erreicht wird und nicht durch die Kräftigung der umgebenden Muskulatur.
Das oberste Ziel der ersten sechs Wochen nach einer zementfreien Hüft-TEP ist es, den Heilungsprozess des Knochens und der Weichteile nicht zu stören. Die Knochenheilung spielt eine entscheidende Rolle für das langfristige Einwachsen der Prothese, und daher ist es wichtig, Übungen und Aktivitäten zu vermeiden, die diesen Prozess behindern könnten.
Heilungsverlauf des Knochens:
Ein geregelter, moderater Belastungsaufbau fördert hingegen die Heilung und unterstützt die langfristige Funktion der Prothese.
Während intensive Übungen und Stoßbelastungen in den ersten Wochen vermieden werden sollten, gibt es dennoch einige sinnvolle Übungen, die durchgeführt werden können, um die Mobilität und Muskelkraft schrittweise wieder aufzubauen, ohne die Heilung zu gefährden.
Empfohlene Bewegungsarten:
Die zementfreie Hüft-TEP ist eine bewährte Methode, um Patienten mit Hüftgelenkserkrankungen eine langfristige Lösung zu bieten. Der Erfolg der Prothese hängt maßgeblich von der Primärstabilität und der anschließenden Sekundärstabilität ab. Eine kontrollierte Belastung und sorgfältige Nachsorge sind entscheidend, um ein gestörtes Einwachsen zu verhindern. Mit der richtigen Technik und Nachsorge können Patienten von einer langen Lebensdauer der Prothese und einer hohen Lebensqualität profitieren.
In den ersten sechs Wochen nach einer zementfreien Hüft-TEP sollten Patienten vorsichtig mit Belastungen und Übungen umgehen. Einbeinstand, Wackelplatten, Stoßbelastungen und intensive Kraftübungen sollten vermieden werden, da sie das Risiko einer gestörten Heilung und einer Lockerung der Prothese erhöhen. Stattdessen sollte der Fokus auf sanften Bewegungen liegen, die die Heilung fördern und die Prothese nicht gefährden. Es ist entscheidend, den Heilungsprozess des Knochens und der Weichteile zu respektieren, um eine langfristige Stabilität der Prothese zu gewährleisten.
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KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
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