Arthrose: Was passiert im Hüftgelenk?
Arthrose in der Hüfte: Wie Sie Symptome, Ursachen und die Entwicklung im Röntgenbild verstehen

Arthrose als Volkskrankheit
Arthrose ist eine der häufigsten degenerativen Gelenkerkrankungen weltweit. Besonders das Hüftgelenk ist oft betroffen, da es im Alltag einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt ist. Doch was genau passiert bei einer Arthrose im Hüftgelenk? Wie entwickelt sich die Krankheit, und welche Arthrosezeichen lassen sich in den verschiedenen Stadien erkennen? Dieser Artikel beleuchtet die einzelnen Entwicklungsstufen der Koxarthrose und geht auf die jeweiligen Veränderungen im Röntgenbild ein.
Der gesunde Knorpel und seine Schutzfunktion
Der Knorpel spielt eine entscheidende Rolle für die Funktion und Langlebigkeit des Hüftgelenks. Er dient als Stoßdämpfer und sorgt für eine reibungslose Bewegung der Gelenkpartner. Seine glatte Oberfläche reduziert die Reibung und verteilt die Last gleichmäßig auf den darunterliegenden Knochen.
Eigenschaften des gesunden Knorpels:
- Hoher Wassergehalt für Elastizität und Druckverteilung
- Kollagenfasern für Stabilität
- Keine Blutgefäße oder Nerven, daher schmerzunempfindlich
Sobald dieser Knorpel Schaden nimmt, beginnt der degenerative Prozess der Arthrose.
Erste Phase der Arthrose: Knorpelveränderungen und Minderung der Knorpeldicke
In der Anfangsphase der Koxarthrose treten meist noch keine starken Beschwerden auf. Doch im Gelenk finden bereits Veränderungen statt:
- Der Knorpel verliert an Wassergehalt und wird weniger elastisch.
- Erste feine Risse entstehen in der Knorpelschicht.
- Die Knorpeldicke nimmt ab, was zu einer ungleichmäßigen Belastung führt.
Arthrosezeichen im frühen Stadium:
- Morgendliche Steifheit des Hüftgelenks
- Leichte Bewegungseinschränkung
- Belastungsschmerz, der nach Ruhephasen nachlässt
Zweite Phase der Arthrose: Sklerosierung des Knochens und Osteophytenbildung
Da der Knorpel zunehmend abgenutzt wird, kommt es zu einer höheren Belastung des darunterliegenden Knochens. Der Körper reagiert darauf mit einer sogenannten Sklerosierung, also einer Verdichtung des Knochens, um ihn widerstandsfähiger zu machen.
Gleichzeitig versucht der Körper, die Oberfläche des Gelenks zu vergrößern, um die Last besser zu verteilen. Dies führt zur Bildung von Osteophyten (Knochenauswüchsen).
Symptome der Arthrose in dieser Phase:
- Schmerzen bei alltäglichen Bewegungen
- Einschränkungen in der Hüftbeweglichkeit
- Spürbare Veränderung der Gelenkform
Röntgenzeichen der Arthrose:
- Gelenkspaltverschmälerung
- Verdichtung des Knochens unter dem Knorpel (Subchondrale Sklerose)
- Erste Osteophyten an den Gelenkrändern
Dritte Phase der Arthrose: Bildung von Geröllzysten
Mit zunehmender Arthrose entstehen in der tieferliegenden Knochenschicht sogenannte Geröllzysten. Dabei handelt es sich um Hohlräume, die mit Flüssigkeit oder abgestorbenem Gewebe gefüllt sind. Diese entstehen durch Mikrofrakturen, die der Körper nicht mehr richtig reparieren kann.
Folgen der Geröllzysten:
- Der Knochen verliert an Stabilität
- Das Gelenk wird immer instabiler
- Die Schmerzen nehmen weiter zu
Endstadium der Arthrose: Einbruch der Gelenkfläche und Hüftkopfnekrose
Im weit fortgeschrittenen Stadium der Koxarthrose drohen die Geröllzysten einzubrechen. Dies kann dazu führen, dass der Hüftkopf absinkt und deformiert wird. In einigen Fällen entwickelt sich eine Hüftkopfnekrose, bei der der Knochen nicht mehr ausreichend durchblutet wird und abstirbt.
Symptome der Arthrose im Endstadium:
- Massive Schmerzen, auch in Ruhe
- Deutliche Bewegungseinschränkung
- Gangbildveränderung bis hin zum Hinken
Röntgenzeichen der Arthrose:
- Starke Deformierung des Hüftkopfes
- Fast vollständiger Verlust des Gelenkspalts
- Große Geröllzysten im Knochen
Behandlungsmöglichkeiten der Koxarthrose
Je nach Stadium der Arthrose gibt es verschiedene Therapieansätze:
Konservative Behandlung der Arthrose an der Hüfte:
- Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit
- Medikamente zur Schmerz- und Entzündungshemmung
- Hyaluronsäure-Injektionen
- Gewichtsreduktion zur Entlastung des Gelenks
Operative Therapie der Arthrose an der Hüfte:
Wenn die konservativen Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kann ein künstliches Hüftgelenk (Hüft-TEP) erforderlich sein. Dabei werden die zerstörten Gelenkflächen durch eine Prothese ersetzt, die die ursprüngliche Funktion des Gelenks wiederherstellt.
Fazit: Arthrose der Hüfte erkennen und behandeln
Die Arthrose der Hüfte ist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre entwickelt. Die ersten Arthrosezeichen sind oft unspezifisch, weshalb eine frühe Diagnosestellung wichtig ist. Die Hüftarthrose ist eine fortschreitende Erkrankung, die unbehandelt zu starken Schmerzen und massiven Bewegungseinschränkungen führen kann. Die typischen Arthrosezeichen wie Knorpelverschleiß, Knochensklerosierung, Osteophytenbildung und Geröllzysten sind im Röntgenbild klar erkennbar und spiegeln das Fortschreiten der Erkrankung wider. Während in frühen Stadien noch konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Gewichtsreduktion und medikamentöse Schmerztherapie helfen können, bleibt im fortgeschrittenen Verlauf oft nur der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks als dauerhafte Lösung.
Gerade weil die Entwicklung der Arthrose individuell verläuft und verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen, ist eine frühzeitige Beratung durch einen Hüftspezialisten entscheidend. Ein erfahrener Facharzt kann nicht nur eine präzise Diagnose stellen, sondern auch eine individuell abgestimmte Behandlungsstrategie entwickeln – sei es durch gelenkerhaltende Maßnahmen oder den optimalen Zeitpunkt für eine Hüftprothese. Wer unter Hüftschmerzen leidet, sollte nicht zu lange warten, sondern sich in einem spezialisierten Zentrum beraten lassen, um die bestmögliche Therapie für eine schmerzfreie Zukunft zu finden.
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