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Arthrose der Hüfte (Coxarthrose)- alles, was Sie wissen müssen

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Eine Volkskrankheit: Arthrose am Hüftgelenk (Coxarthrose)

Was ist Arthrose der Hüfte (Coxarthrose)?

Arthrose der Hüfte, auch als Coxarthrose bezeichnet, ist eine der häufigsten Formen von Arthrose und betrifft das Hüftgelenk. Es handelt sich um eine degenerative Erkrankung, bei der der Gelenkknorpel fortschreitend abgebaut wird. Der Gelenkknorpel sorgt für eine reibungslose Bewegung und fängt Belastungen des Hüftgelenks ab. Wenn dieser Knorpel abgenutzt ist, kommt es zu Schmerzen, Steifheit und Funktionsverlust.

Anatomie des Hüftgelenks

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das aus dem kugelförmigen Gelenkkopf des Oberschenkelknochens und der Pfanne im Becken besteht. Es ist von einer schützenden Knorpelschicht bedeckt, die die Gelenkbewegung erleichtert.

Warum ist das Hüftgelenk anfällig für Arthrose?

Da das Hüftgelenk das gesamte Körpergewicht trägt und hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, ist es besonders anfällig für Verschleißerscheinungen wie der Arthrose.


Ursachen der Arthrose der Hüfte

Die Ursachen der Coxarthrose können in primäre und sekundäre Faktoren unterteilt werden.

1. Primäre Arthrose

  • Altersbedingte Abnutzung: Mit zunehmendem Alter verliert der Knorpel an Elastizität.
  • Genetische Veranlagung: Familiäre Häufungen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen.

2. Sekundäre Arthrose

  • Verletzungen: Frühere Frakturen oder Luxationen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis.
  • Anatomische Fehlbildungen: Angeborene Hüftdysplasie.
  • Falsche Belastungen: Beinlängendifferenzen oder Übergewicht.

Risikofaktoren

  • Adipositas: Übergewicht belastet das Gelenk übermäßig.
  • Berufliche Belastung: Schweres Heben.
  • Sportliche Überlastung: Vor allem Sportarten mit starker Hüpfbelastung.


Symptome der Arthrose der Hüfte

1. Schmerzen

  • Schmerzen in der Leiste, dem Gesäß oder Oberschenkel.
  • Anfänglich belastungsabhängige Schmerzen, später auch Ruheschmerzen.

2. Steifheit und Bewegungseinschränkungen

  • Steifheit nach dem Aufstehen oder bei längerer Inaktivität.
  • Schwierigkeit beim Anziehen von Schuhen oder Treppensteigen.

3. Weitere Symptome

  • Gelenkgeräusche beim Bewegen.
  • Muskelabbau.


Diagnostik der Arthrose am Hüftgelenk

1. Anamnese Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt über Ihre Beschwerden.

2. Klinische Untersuchung

  • Test der Gelenkbeweglichkeit.
  • Druckschmerztests.

3. Bildgebung

  • Röntgen: Darstellung der Knorpeldicke.
  • MRT: Bei unklaren Fällen zur genauen Untersuchung von Knorpel und Weichteilen.
  • Ultraschall: Diagnose von Gelenkergüssen.


Behandlung der Arthrose der Hüfte

1. Konservative Therapie

  • Medikamente: NSAR, Kortison-Injektionen.
  • Physiotherapie: Aufbau der umliegenden Muskulatur.
  • Hyaluronsäure: Fördert die Schmierung im Gelenk.

2. Operative Therapie

  • Gelenkersatz: Hüftprothese bei schwerem Verschleiß.
  • Minimal-invasive Eingriffe: Frühzeitige Intervention bei leichtem Verschleiß.


Die Operation des Hüftgelenks bei Arthrose

1. Indikationen für eine OP

  • Fortschreitende Schmerzen.
  • Massive Bewegungseinschränkung.

2. Operationsmethoden

  • Totalendoprothese (TEP): Vollständiger Ersatz.
  • Kurzschaftprothese: Für jüngere Patienten geeignet.

3. Prognose und Lebensdauer

  • Haltbarkeit moderner Prothesen: heute 20-30 Jahre erwartet.


Leben mit Arthrose der Hüfte

1. Alltagserleichterungen

  • Verwendung von Gehstock oder Schuherhöhungen.
  • Umbau von Wohnraum (Barrierefreiheit).

2. Bewegung und Sport

  • Gelenkschonende Sportarten: Schwimmen, Radfahren.
  • Vermeidung von High-Impact-Sportarten wie Joggen.


Prävention der Arthrose am Hüftgelenk

1. Gesunde Lebensweise

  • Gewichtskontrolle.
  • Ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Nahrungsmitteln (z. B. Fischöl, Kurkuma).

2. Richtige Belastung

  • Regelmäßige moderate Bewegung zur Stärkung des Knorpels.
  • Vermeidung von Überlastung durch schwere Arbeiten.


Fortschritte in der Arthrose-Therapie

1. Biologische Therapieansätze

  • Einsatz von Stammzellen.
  • Gentherapie zur Regeneration.

2. Zukunftstechnologien

  • 3D-gedruckte Implantate.
  • Roboterassistierte Operationen.


Häufige Fragen zur Arthrose an der Hüfte

Wie schnell schreitet eine Hüftarthrose fort?

Der Fortschritt einer Arthrose  am Hüftgelenk ist individuell sehr unterschiedlich. Faktoren wie die allgemeine Gelenkbelastung, genetische Veranlagung und das Körpergewicht spielen eine entscheidende Rolle. Häufig beginnt der Verlauf mit milden Symptomen, die sich über Jahre hinweg verschlimmern können. Eine frühzeitige Diagnose und der Beginn einer geeigneten Therapie können jedoch dazu beitragen, die Progression der Arthrose zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten.

Kann eine Arthrose am Hüftgelenk geheilt werden?

Derzeit gibt es keine Heilung für Arthrose, da die Schäden am Knorpel irreversibel sind. Allerdings können durch konservative oder operative Therapien Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden. Ziel ist es, die Symptome zu kontrollieren und die Progression der Erkrankung so weit wie möglich zu verlangsamen.

Welche Sportarten sind bei Arthrose der Hüfte geeignet?

Schonende Bewegungsarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking werden bei Hüftarthrose empfohlen. Diese Aktivitäten fördern die Durchblutung, unterstützen die Ernährung des Knorpels und stärken die Muskulatur, ohne die Gelenke übermäßig zu belasten. Hochbelastende Sportarten wie Laufen oder Fußball sollten hingegen vermieden werden.

Wann sollte eine Hüftprothese in Betracht gezogen werden?

Eine Hüftprothese wird in der Regel dann empfohlen, wenn konservative Therapien nicht mehr ausreichend sind, um die Schmerzen zu lindern oder die Beweglichkeit zu erhalten. Wenn die Lebensqualität stark eingeschränkt ist und tägliche Aktivitäten wie Gehen, Stehen oder Treppensteigen zu einer Herausforderung werden, kann eine Totalendoprothese (TEP) eine effektive Lösung sein.

Was sind die neuesten Fortschritte in der Behandlung von Arthrose?

Die moderne Medizin entwickelt ständig neue Ansätze zur Arthrosebehandlung. Hierzu zählen:

  • Biologische Therapien: Einsatz von Stammzellen zur Knorpelregeneration.
  • Hochentwickelte Implantate: Maßgeschneiderte Prothesen für eine bessere Anpassung an die individuelle Anatomie.
  • Digitalisierung: Anwendungen und Wearables zur Verbesserung der Therapieüberwachung und -anpassung.
  • Minimal-invasive Operationstechniken: Schonendere Verfahren mit kürzeren Erholungszeiten und geringerem Komplikationsrisiko.

Wie lange hält eine Hüftprothese bei Arthrose?

Die Lebensdauer einer Hüftprothese betrug früher in der Regel 15 bis 20 Jahre. Heute kann man sicher von 20-30 Jahren ausgehen. Bei jüngeren Patienten oder starker körperlicher Aktivität kann sich dieser Zeitraum verkürzen. Dank moderner Materialien und Techniken sind jedoch auch Prothesen mit längerer Haltbarkeit auf dem Markt. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Welche Alternativen gibt es zur Operation bei Arthrose?

Neben der operativen Versorgung stehen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Injektionen von Hyaluronsäure oder Platelet-Rich-Plasma (PRP).
  • Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Schmerzmedikamente und entzündungshemmende Mittel.

Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Arthrose, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Eine umfassende Beratung durch einen spezialisierten Orthopäden ist empfehlenswert.


Fazit

Arthrose der Hüfte (Coxarthrose) ist eine Herausforderung, die Betroffene sowohl physisch als auch psychisch belasten kann. Dennoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Lebensqualität zu erhalten und die Progression der Erkrankung zu verlangsamen. Mit den richtigen therapeutischen Ansätzen und einer frühzeitigen Diagnose können Patienten ein aktives und erfülltes Leben führen. Die Entwicklungen in der Endoprothetik und der biologischen Medizin geben Hoffnung auf immer bessere Behandlungsoptionen für die Zukunft.

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