PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Eine Knieprothese kann die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Knieproblemen erheblich verbessern, indem sie Schmerzen lindert und die Beweglichkeit wiederherstellt. Doch das Hinknien stellt bei einer Knieprothese eine besondere Herausforderung dar, die gerade für berufstätige Patient:innen in körperlich anspruchsvollen Berufen von Bedeutung ist. In diesem Artikel betrachten wir die wichtigsten Aspekte des Hinkniens nach einer Knieprothesen-Operation und gehen darauf ein, warum es bei einem vollständigen Gelenkersatz häufig problematisch ist. Außerdem beleuchten wir, warum ein Teilgelenkersatz wie eine Schlittenprothese hier bessere Voraussetzungen bietet.
Das Hinknien stellt aus mehreren Gründen nach einer Knieprothese eine Herausforderung dar:
Eine vollständige Knieprothese (Totalendoprothese, TEP) ersetzt das gesamte Kniegelenk und verändert die natürliche Biomechanik des Knies. Die Prothese wird aus Metallkomponenten und einem Polyethylen-Einsatz gefertigt, wodurch das Gelenk steifer wird. Dies kann die Beweglichkeit – insbesondere die Beugung über 120 Grad hinaus, die für das Hinknien erforderlich ist – einschränken.
Ein weiterer Faktor sind die Schmerzen oder das Druckgefühl, das Patient:innen beim Hinknien empfinden. Die Haut, das darunterliegende Gewebe und die Prothese selbst werden beim Hinknien stark belastet, was zu Unwohlsein oder Schmerzen führen kann.
Viele Patient:innen empfinden Unsicherheit, wenn sie Druck auf das Knie ausüben. Sie fürchten, die Prothese zu schädigen oder Beschwerden zu provozieren, was dazu führt, dass sie Hinknien von vornherein meiden.
Eine Totalendoprothese ersetzt das gesamte Kniegelenk. Dies ist notwendig, wenn alle drei Kompartimente des Knies – Innen-, Außen- und Kniescheibengelenk – betroffen sind. Während eine TEP eine hohe Schmerzreduktion und eine Verbesserung der Beweglichkeit bietet, sind extreme Beugestellungen wie das Hinknien häufig stark eingeschränkt. Eine vollständige Wiederherstellung der natürlichen Beweglichkeit ist aufgrund der Prothesenmechanik nicht möglich.
Im Gegensatz zur TEP ersetzt eine Schlittenprothese nur ein einzelnes Kompartiment des Kniegelenks, normalerweise das innere (mediale) oder äußere (laterale). Die natürliche Biomechanik des Kniegelenks bleibt weitgehend erhalten, was eine bessere Beweglichkeit ermöglicht. Studien zeigen, dass Patient:innen mit einer Schlittenprothese häufig besser in der Lage sind, Bewegungen wie Hinknien oder in die Hocke gehen durchzuführen.
Körperlich aktive Berufe – z. B. Handwerker:innen, Pflegekräfte oder Bodenleger:innen – erfordern häufig das Hinknien. Bei einer Totalendoprothese müssen diese Patient:innen oft ihre beruflichen Anforderungen anpassen. Es ist wichtig, bereits vor der Operation über diese Einschränkungen aufgeklärt zu werden.
Ein Teilgelenkersatz kann eine geeignete Alternative für Patient:innen sein, die körperlich aktiv bleiben möchten. Doch auch hier sind die individuellen Gegebenheiten wie Alter, Knochensubstanz und das Ausmaß der Knieschädigung entscheidend.
Eine Metaanalyse aktueller Studien zeigt, dass etwa 50–60 % der Patient:innen nach einer TEP Schwierigkeiten mit Bewegungen wie Hinknien oder tiefem Hocken haben. Patient:innen mit einer Schlittenprothese schneiden hier besser ab: Bis zu 80 % berichten über eine größere Bewegungsfreiheit bei Beugebewegungen.
Die Einschränkungen beim Hinknien können sich negativ auf die Lebensqualität auswirken, insbesondere bei Patient:innen mit hohen beruflichen oder persönlichen Anforderungen an diese Bewegung. Frühzeitige Beratung und Rehabilitation sind hier entscheidend.
Patient:innen mit einer vollständigen Knieprothese müssen sich darauf einstellen, dass Hinknien häufig nicht mehr möglich oder nur mit erheblichen Einschränkungen verbunden ist. Die mechanischen Eigenschaften der Prothese und das Druckempfinden tragen wesentlich zu diesen Einschränkungen bei.
Für Patient:innen, die großen Wert auf die Möglichkeit des Hinkniens legen, kann eine Schlittenprothese eine geeignete Alternative sein. Sie ermöglicht eine größere Bewegungsfreiheit und behält die natürliche Biomechanik des Knies besser bei. Eine sorgfältige Beratung vor der Operation sowie eine konsequente Rehabilitation sind der Schlüssel, um das bestmögliche Ergebnis für jede:n Patient:in zu erzielen.
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PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
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