Schmerzen nach Schlittenprothese – Was tun?
Was tun, wenn nach Schlittenprothese weiterhin Schmerzen bestehen?

Die Schlittenprothese am Knie, auch als unikondyläre Knieprothese oder Teilgelenkersatz bezeichnet, ist eine bewährte und minimalinvasive Behandlungsmethode bei arthrosebedingten Knieschmerzen. Trotz der Vorteile und einer schnelleren Genesung im Vergleich zur Totalendoprothese können auch postoperative Schmerzen nach Schlittenprothese auftreten. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet die häufigen Ursachen von Schmerzen nach einer Schlittenprothese und stellt effektive Therapiemaßnahmen vor. Wir gehen auch darauf ein, welche Spätprobleme wie Retropatellararthrose oder Restkniegelenksarthrose auftreten können.
Was ist eine Schlittenprothese?
Die Schlittenprothese wird bei einseitig fortgeschrittener Arthrose eingesetzt, häufig im medialen oder seltener im lateralen Kniegelenkskompartiment. Anders als die Totalendoprothese ersetzt die Schlittenprothese lediglich den betroffenen Teil des Gelenks und belässt gesunde Strukturen intakt.
- Vorteile der Schlittenprothese:
- Minimalinvasiver Eingriff.
- Natürlicheres Bewegungsgefühl.
- Schnellerer Heilungsprozess.
- Einschränkungen:
- Nicht für alle Patienten geeignet, z. B. bei entzündlichen Gelenkerkrankungen.
Mögliche Ursachen für Schmerzen nach einer Schlittenprothese
1. Postoperative Überlastung
- Beschreibung: Unmittelbar nach der Operation ist das Knie empfindlich. Schmerzen können durch zu früh einsetzende oder intensive Belastung entstehen.
- Therapie: Schonung, Physiotherapie, Einnahme von leichten Schmerzmitteln.
2. Narbenschmerzen oder Hautirritationen
- Beschreibung: Narbenbildung oder Nervenreizungen im Operationsgebiet können Beschwerden verursachen.
- Therapie: Lokale Massagen, Silikonpflaster, Lasertherapie.
3. Instabilität des Kniegelenks
- Beschreibung: Eine Instabilität kann auftreten, wenn die Bänder des Knies nach der Operation überbeansprucht werden oder nicht optimal ausbalanciert sind.
- Therapie: Anpassung der Rehabilitation, gezieltes Muskeltraining, eventuell operative Korrektur.
4. Suboptimale Prothesenplatzierung
- Beschreibung: Fehlausrichtungen können Reibungen und Schmerzen verursachen.
- Therapie: Bildgebende Verfahren zur Diagnostik, eventuell Revision der Prothese.
5. Restkniegelenksarthrose
- Beschreibung: Eine Schlittenprothese behandelt nur einen Teil des Gelenks. Im Verlauf können Verschleißerscheinungen in anderen Gelenkbereichen auftreten.
- Besonderheit: Retropatellararthrose, bei der die Knorpelschicht hinter der Kniescheibe degeneriert, ist häufig.
- Therapie: in schweren Fällen Erweiterung auf eine Totalendoprothese.
Diagnostik von postoperativen Schmerzen nach Schlittenprothese
1. Klinische Untersuchung
- Abtasten des Knies zur Schmerzlokalisation.
- Beweglichkeitstests zur Prüfung der Funktion.
2. Bildgebende Verfahren
- Röntgen: Kontrolle der Prothesenplatzierung.
- MRT: Erkennung von Weichteilveränderungen oder verbleibenden Knorpelschäden.
- CT: Detaillierte Analyse bei Verdacht auf Prothesenfehlstellung.
3. Laboruntersuchungen
- Ausschluss von Infektionen durch Bluttests und Gelenkpunktion.
Postoperative Therapieansätze
1. Medikamente
- Schmerzmittel: NSAR oder Paracetamol zur Schmerzlinderung.
- Entzündungshemmer: Kortison-Injektionen bei Schwellungen.
2. Physiotherapie und Rehabilitation
- Ziel: Verbesserung der Gelenkstabilität, Mobilität und Muskulatur.
- Maßnahmen:
- Manuelle Therapie.
- Elektrotherapie.
- Aquatherapie zur gelenkschonenden Kräftigung.
3. Operative Optionen
- Prothesenrevision: Bei Lockerungen oder Fehlstellungen.
- Erweiterung zur Totalendoprothese: Bei fortschreitender Arthrose in anderen Gelenkbereichen.
Langfristige Probleme bei einer Schlittenprothese
1. Fortschreitender Gelenkverschleiß
- Auch nach erfolgreicher Operation kann es zu Verschleißerscheinungen im nicht-prothetisch behandelten Kniebereich kommen.
2. Retropatellararthrose
- Betroffene klagen über Schmerzen hinter der Kniescheibe.
- Lösung: Je nach Schweregrad Anpassung der Therapie oder chirurgischer Eingriff.
3. Prothesenlockerung
- Kann durch Materialermüdung oder unzureichende Knochensubstanz ausgelöst werden.
- Therapieoptionen umfassen Revisionseingriffe.
Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Schmerzen
1. Optimale Rehabilitation
- Regelmäßige Physiotherapie.
- Schulung der Patienten zur richtigen Belastung des Knies.
2. Gewichtskontrolle
- Vermeidung von Übergewicht, da es die Belastung des Kniegelenks reduziert.
3. Angepasste Sportarten
- Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren.
Fazit
Postoperative Schmerzen nach einer Schlittenprothese am Knie sind in seltenen Fällen möglich und können durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Eine exakte Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie sind entscheidend, um Beschwerden effektiv zu behandeln und die Lebensqualität zu steigern. Die Schlittenprothese bleibt trotz möglicher Risiken eine hervorragende Option für Patienten mit lokal begrenzter Kniearthrose, wenn die Indikation sorgfältig gestellt wird.
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