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Tennis nach Hüftprothese: So gelingt die Rückkehr auf den Court

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Wie Tennis mit Hüftprothese (Hüft-TEP) wieder möglich wird

Aktiv und sportlich trotz Hüftprothese

Eine Hüftprothese (Hüft-TEP) bedeutet nicht das Ende eines aktiven Lebensstils. Für Tennisliebhaber stellt sich jedoch die Frage: Ist Tennis nach der Implantation eines künstlichen Hüftgelenks möglich? Die Antwort lautet ja! Dank moderner Operationstechniken, innovativer Implantate wie der Kurzschaftprothese und einer guten Rehabilitation ist der "Return to play" für viele Patientinnen und Patienten realisierbar. In diesem Blog erfahren Sie, welche Faktoren den sportlichen Wiedereinstieg erleichtern, welche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind und warum speziell Kurzschaftprothesen Tennis-Spielern zahlreiche Vorteile bieten können.


Was passiert bei der Implantation einer Hüftprothese?

Aufbau und Funktion eines künstlichen Hüftgelenks

Ein künstliches Hüftgelenk ersetzt das natürliche Hüftgelenk und besteht in der Regel aus drei Teilen:

  • Der Prothesenkopf: Meist aus Keramik oder Metall gefertigt, ersetzt er den natürlichen Hüftkopf.
  • Die Prothesenpfanne: Sie wird in das Becken implantiert und ist meist aus widerstandsfähigem Kunststoff oder Keramik.
  • Der Prothesenschaft: Dieser wird im Oberschenkelknochen verankert. Kurzschaftprothesen bieten hier wichtige Vorteile.

Indikationen für eine Hüftprothese

Eine Hüftprothese wird in der Regel bei:

  • Arthrose (Coxarthrose): Schwerwiegendem Knorpelverschleiß.
  • Hüftkopfnekrose: Absterben des Hüftkopfknochens.
  • Frakturen: Nach Hüftbrüchen. Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks wird notwendig, wenn Schmerzen und Bewegungseinschränkungen den Alltag erheblich beeinträchtigen.


Ist Tennis mit einem künstlichen Hüftgelenk möglich?

Sportliche Belastung nach der Hüftprothese

Viele Betroffene fragen sich, ob intensive Sportarten wie Tennis nach einer Hüft-TEP möglich sind. Die Antwort ist: Mit der richtigen Vorbereitung und einem gut sitzenden Implantat können auch Tennis-Enthusiasten ihre Leidenschaft ausübend fortsetzen. Laut Studien ist ein moderates bis intensives Sportpensum langfristig für Prothesenpatienten meist unproblematisch.

Vorteile von Sport nach der OP

Regelmäßige sportliche Aktivität nach einer Hüftprothese:

  • Verbessert die Prothesenfunktion: Kräftigt Muskulatur und verbessert Koordination.
  • Reduziert Schmerzen: Beweglichkeit und Stabilität der Hüfte werden gefördert.
  • Erhöht die Lebensqualität: Tennis fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern steigert auch die soziale Interaktion und mentale Zufriedenheit.


(Siehe auch: "Mehr Mut zum High-Impact-Sport nach Kurzschaft-Hüftprothese")


Die Rolle der Kurzschaftprothese beim sportlichen Wiedereinstieg ins Tennis

Was ist eine Kurzschaftprothese?

Eine Kurzschaftprothese ist ein modernes Hüftimplantat, das sich durch einen verkürzten Schaft auszeichnet. Anders als klassische Geradschaftprothesen wird sie nicht tief in den Oberschenkelknochen (Diaphyse) eingebracht, sondern hält im oberen Bereich des Knochens (Metaphyse). Das bietet mehrere Vorteile:

  • Schonung des Knochens: Weniger Substanzverlust.
  • Natürlichere Biomechanik: Der sogenannte "anteriore Tilt" (natürliche Neigung des Oberschenkelknochens) wird besser nachgebildet.
  • Einfachere Revisionsmöglichkeiten: Falls ein Wechsel notwendig ist, bleibt mehr Knochen erhalten.

Kurzschaftprothese und Tennis

Die Kurzschaftprothese bietet spezielle Vorteile für sportlich aktive Menschen:

  • Bessere Bewegungsfreiheit: Anatomisch korrektere Rekonstruktion der Hüftanatomie erleichtert Rotationsbewegungen.
  • Hohe Stabilität: Geringeres Risiko einer Luxation bei sportlicher Belastung.
  • Schnellere Rehabilitation: Minimalinvasive Implantationstechniken (wie ALMIS oder AMIS) reduzieren Weichteiltrauma.


Technik-Tipps: Tennis mit künstlichem Hüftgelenk

Sicher auf dem Court: Grundlegende Empfehlungen

Nach einer Hüftprothese gilt es, den sportlichen Wiedereinstieg langsam und kontrolliert zu gestalten. Tipps für Tennis:

  • Aufwärmübungen: Mobilisieren die Hüftmuskulatur und erhöhen die Beweglichkeit.
  • Langsame Belastungssteigerung: Beginnen Sie mit kontrollierten Schlagübungen, bevor Sie Matches spielen.
  • Stabilisierung durch Training: Regelmäßige Kräftigungsübungen der Hüftmuskulatur mindern das Luxationsrisiko.

Bewegungsabläufe anpassen

Besondere Beachtung sollten folgende Punkte finden:

  • Drehbewegungen kontrollieren: Keine plötzlichen Richtungswechsel.
  • Gewichtsverlagerung beachten: Belastung immer übere beide Beine gleichmäßig verteilen.
  • Rutschfeste Schuhe: Sie reduzieren Verletzungsrisiken bei abruptem Stopp auf dem Court.


Die Relevanz präoperativer Planung

Eine sorgfältige präoperative Planung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Hüftprothese. Digitale Verfahren wie skaliertes Röntgen können entscheidend dazu beitragen, die optimale Schaftlänge und -neigung zu bestimmen. Insbesondere bei sportlichen Patienten können anatomisch korrekte Positionen des künstlichen Hüftgelenks Risiken wie Beinlängendifferenzen oder Instabilitäten reduzieren.


Fazit: Mit Kurzschaftprothese zurück auf den Tennisplatz

Tennis ist auch nach einer Hüftprothese kein unrealistisches Ziel. Besonders die modernen Kurzschaftprothesen bieten sportlich aktiven Menschen viele Vorteile durch natürlichere Biomechanik und erhöhte Sicherheit. Mit einer guten Rehabilitation, bewusster Spieltechnik und regelmäßigem Training steht der Rückkehr auf den Court häufig nichts im Wege. Für optimale Ergebnisse sollten Betroffene jedoch erfahrene Spezialisten aufsuchen, die nicht nur die richtige Prothese, sondern auch die passenden Implantationstechniken beherrschen.

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