PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
Die Knieendoprothetik hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Patienten mit schwerer Arthrose oder anderen degenerativen Erkrankungen des Kniegelenks profitieren von modernen Knieprothesen (Knie-TEP), die Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern. Ein zentraler Aspekt bei der Implantation eines künstlichen Kniegelenks ist die Korrektur von Fehlstellungen des Kniegelenks.
Traditionell wurde eine neutrale mechanische Achse angestrebt, um eine gleichmäßige Belastung der Knieprothese zu gewährleisten. Neuere Ansätze hinterfragen diese Praxis jedoch zunehmend und favorisieren Konzepte wie das kinematische Alignment, bei dem bestehende Achsabweichungen in einem bestimmten Rahmen belassen werden. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über verschiedene Resektionstechniken, die Korrektur von Fehlstellungen und die aktuellen Entwicklungen in der Knieendoprothetik.
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Es ist ein komplexes Scharniergelenk, das sowohl Beuge- und Streckbewegungen als auch leichte Rotationsbewegungen ermöglicht. Die Stabilität des Kniegelenks wird durch verschiedene Strukturen wie Bänder, Menisken und Muskeln gewährleistet.
Die natürliche Achse des Beins weist häufig eine leichte O- (Varus) oder X-Stellung (Valgus) auf. Diese natürlichen Abweichungen können individuell variieren und beeinflussen die Gelenkbelastung sowie die Spannung der Weichteile. Eine nicht optimal berücksichtigte Korrektur kann langfristig zu Problemen führen, weshalb alternative Ausrichtungsstrategien zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Fehlstellungen des Kniegelenks können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Häufige Ursachen sind:
Diese Fehlstellungen beeinflussen die Gelenkmechanik erheblich, führen zu einer ungleichmäßigen Belastung und können den Verschleiß beschleunigen. Ein ausgewogener Korrekturansatz ist daher essenziell.
Eine Knieprothese ist ein künstlicher Gelenkersatz, der dazu dient, die Funktion eines durch Arthrose, Verletzungen oder andere Erkrankungen geschädigten Kniegelenks wiederherzustellen. Moderne Knieprothesen bestehen aus mehreren Komponenten, die präzise aufeinander abgestimmt sind, um eine natürliche Beweglichkeit und Stabilität zu ermöglichen.
Eine Knieprothese besteht in der Regel aus drei Hauptkomponenten:
Zusätzlich gibt es je nach Patientenbedarf unterschiedliche Kopplungsgrade, die variieren, je nachdem, wie stark die Prothese die Stabilität der natürlichen Kniebänder ersetzen muss.
Die Knieprothese funktioniert, indem sie die Beweglichkeit des natürlichen Kniegelenks nachbildet. Moderne Knie-TEPs (Totalendoprothesen) sind so konzipiert, dass sie:
Nach einer erfolgreichen Implantation kann eine Knieprothese eine Beugung von 120° oder mehr ermöglichen, je nach Patient und Operationsmethode. Moderne Implantate sind auf eine Lebensdauer von über 20–30 Jahren ausgelegt und bestehen aus verschleißarmen Materialien wie hochvernetztem Polyethylen und Cobalt-Chrom-Legierungen.
Je nach anatomischen Gegebenheiten und individueller Fehlstellung werden Knieprothesen heute nach verschiedenen Prinzipien ausgerichtet:
Patienten berichten häufig über eine deutliche Schmerzreduktion und eine verbesserte Lebensqualität nach einer Knie-TEP. In den ersten Monaten kann sich das Implantat noch fremd anfühlen, aber mit gezielter Physiotherapie lässt sich nicht selten eine nahezu normale Beweglichkeit erreichen.
Die Measured Resection-Technik ist eine der ältesten Methoden zur Implantation einer Knieprothese. Hierbei wird das Knie so ausgerichtet, dass eine mechanisch neutrale Achse erzielt wird, unabhängig von der ursprünglichen Anatomie des Patienten.
Beim Kinematic Alignment wird das Knieprothesendesign so angepasst, dass es die natürliche Anatomie des Patienten möglichst genau nachbildet. Diese Technik erlaubt es, eine leichte O- oder X-Stellung beizubehalten, um die natürliche Bandspannung und Weichteilbalance zu erhalten.
In den letzten Jahren hat sich zunehmend die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine vollständige Korrektur nicht immer die beste Lösung ist. Insbesondere beim kinematischen Alignment bleibt eine moderate Fehlstellung erhalten, um die natürliche Gelenkdynamik nicht zu beeinträchtigen.
Diese moderaten Korrekturen können dazu beitragen, dass die Weichteile nicht unnatürlich gespannt werden und die Beweglichkeit erhalten bleibt.
Die Zukunft der Knieendoprothetik wird stark durch personalisierte Implantatdesigns, roboterassistierte Chirurgie und weiterentwickelte biomechanische Erkenntnisse geprägt sein. Individualisierte Lösungen wie das kinematische Alignment werden weiter optimiert und zunehmend in den klinischen Alltag integriert.
Die vollständige Korrektur von Fehlstellungen im Zusammenhang mit einer Knieprothese (Knie-TEP) ist nicht immer die beste Lösung. Moderne Techniken wie das kinematische Alignment erlauben beim künstlichen Kniegelenk eine individuellere Herangehensweise, die für viele Patienten Vorteile bietet. Die Wahl der richtigen Technik sollte individuell getroffen werden, um bestmögliche Langzeitergebnisse zu erzielen.
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PROF. DR. MED.
KARL PHILIPP KUTZNER
FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
SPEZIELLE
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
SPORTMEDIZIN
NOTFALLMEDIZIN
SPEZIALIST FÜR HÜFT- UND KNIEENDOPROTHETIK
PROFESSOR DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN DER JOHANNES-GUTENBERG UNIVERSITÄT MAINZ,
LEHRKÖRPER FÜR DAS FACH
ORTHOPÄDIE
ENDOPROTHETICUM RHEIN-MAIN
SPEZIALPRAXIS FÜR GELENKERSATZ UND GELENKCHIRURGIE
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